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Plädoyer für alternative Antriebe BWVL: LNG-Versorgung ist Trauerspiel

Volvo LNG Diesel Vergleich Foto: Mario P. Rodrigues

Der BWVL sieht die Politik gefordert, eine Versorgungsinfrastruktur für alternative Antriebe sicherzustellen.

Fachkräftemangel, Klimaschutz, Kostenbelastung – der Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) sieht sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Besonders groß ist – auch mit Blick auf die Vorbereitungen auf das Klimaschutzgesetz – der Druck in Sachen CO2-Reduktion. BWVL-Präsident Jochen Quick nannte beim Dialogforum seines Verbands am Donnerstag in Berlin den Klimaschutz als eines der drängendsten Themen unserer Zeit.

CO2-Problematik

„Um dieser Herausforderung in der Logistikwirtschaft Herr zu werden, bedarf es eines breit gefächerten Angebots an Fahrzeugen mit alternativen Antrieben und der damit einhergehenden Infrastruktur“, erklärte Quick. Damit werde sich die CO2-Problematik ebenso wie die Stickoxid-Belastung in den kommenden Jahren zumindest entschärfen lassen. Bei den Elektro-Lkw fehle es an Modellen. Bei LNG und CNG seien die Hersteller gefordert, praxistaugliche Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen, die einen wirtschaftlichen Betrieb ermöglichen.

Die Politik wiederum sei in der Pflicht, über Förderanreize hinaus bundesweit auch eine Versorgungsinfrastruktur für alternative Kraftstoffe sicherzustellen. „Die LNG-Versorgung ist ein Trauerspiel“, kritisierte Quick. Der Diesel-Antrieb hat für ihn weiterhin seine Berechtigung. „Wir sehen im Diesel in Kombination mit der Brennstoffzelle eine weiter optimierungsfähige und zukunftsfähige Technologie“, sagte der BWVL-Präsident, der im Hauptberuf Chef des Baustoffunternehmens Quick aus Buchholz im Westerwald ist.

Technologie-Offenheit

Mit einer Antriebstechnologie allein wird es nach Einschätzung des BWVL aber nicht gelingen, die „gigantischen Herausforderungen der Zukunft“ zu meistern. Daher warnt er davor, sich auf eine Antriebsart festzulegen, sondern plädiert für Technologie-Offenheit.

Potenziale beim Eindämmen von Kraftstoff und CO2-Emissionen sieht der BWVL aber auch in innovativen Mobilitätskonzepten – seien es Platooning, autonome Lkw oder der Transport in Hyperloop-Röhren. „Kurzfristig sollten wir aber auch die niedrig hängenden Früchte ernten: Bei der erweiterten Nutzung des Lang-Lkw bundes- und europaweit und bei Lkw-Gewichtsoptimierungen darf kein Denkverbot herrschen“, erklärte Quick.

Hinsichtlich der Kostenlast in Zusammenhang mit der zu Jahresbeginn erfolgten Mauterhöhung fordert der BWVL eine gleiche Lastenverteilung auf alle Verkehrsmittel. Auch Busse und Pkw müssten ihren Beitrag leisten. „Was den Pkw betrifft, so soll es ja ab Oktober 2020 losgehen“, sagte Jochen Quick. „Dies muss auch so kommen!“

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