Mit dem 25-Meter-Lkw über die Grenze – der Logistikdienstleister Dachser setzt bereits zwei Lang-Lkw des Typs 3 im grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Deutschland und den Niederlanden ein.
Kaum hat die Politik den Weg für grenzüberschreitende Lang-Lkw-Verkehre zwischen Deutschland und den Niederlanden freigemacht, wird das Angebot auch schon genutzt. Der Logistikdienstleister Dachser setzt bereits zwei Lang-Lkw-Kombinationen des Typs 3 im grenzüberschreitenden Verkehr für Stückguttransporte ein.
Ein niederländischer Unternehmer des Dachser-Hauses in Zevenaar (Provinz Gelderland) nahe der deutschen Grenze fährt für Dachser bereits zwei regelmäßige Lang-Lkw-Touren im Systemverkehr zwischen beiden Ländern, wie Dachser gegenüber eurotransport mitteilt. Die erste Tour des Unternehmers Van Ooij ist ein Dreieck-Begegnungsverkehr. Die 25-Meter-Kombination fährt zum deutschen Treffpunkt und tauscht dort den Trailer mit einem Lkw, der aus der Dachser-Niederlassung Erlsensee kommt. Die Wechselbrücke wird mit dem Verkehr aus Koblenz getauscht, anschließend geht es retour nach Zevenaar.
Dachser spart jährlich 124 Fahrten mit Lang-Lkw ein
Jährlich 124 Fahrten lassen sich nach Dachser-Angaben durch Umstellung vom konventionellen Fahrzeugkonzept auf den Lang-Lkw einsparen. „Das sind 60.750 ungefahrene Kilometer und bedeutet 20.000 Liter weniger Diesel und damit rund 63 Tonnen weniger Treibhausgas“, erklärt der Logistikdienstleister aus Kempten.
Die zweite Kombination ist seit wenigen Wochen im Rundlauf von Zevenaar nach Bad Salzuflen unterwegs.

„Wir haben uns von Anfang an für eine breitere internationale Nutzung eingesetzt. Neben den deutlichen Kraftstoff- und Emissionseinsparungen könnte der Euro-Combi gerade auf internationalen Strecken auch zur Lösung des weiterhin anhaltenden Fahrermangels beitragen und somit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“, sagt Aat van der Meer, Geschäftsführer von Dachser Benelux. Dachser Netherlands sei 2009 eines der ersten Transport- und Logistikunternehmen gewesen, das den Lang-Lkw eingesetzt hat.
Das deutsche und niederländische Verkehrsministerium hatten im September ein bilaterales Abkommen über den Einsatz von Lang-Lkw zwischen beiden Ländern geschlossen. Danach haben die längeren Fahrzeugkombinationen jeweils freie Fahrt. Sie müssen die gesetzlichen Anforderungen der jeweiligen Länder erfüllen, was zum Beispiel die Tonnage und die Sicherheitsausstattung angeht. Der verlängerte Sattelauflieger darf nicht über die Grenze in die Niederlande, weil das Nachbarland dieses Fahrzeugkonzept nicht vorsieht.

So könnte der Dachser-Unternehmer in den Niederlanden zwar 50 Tonnen laden, darf aber nur mit 40 über die Grenze. „Eine weitere Einschränkung ist, dass kein Gefahrgut an Bord sein darf“, teilt Dachser mit.