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Von Köln nach Hamburg und Bremerhaven CTS Container-Terminal startet neue Züge

Foto: Matthias Rathmann

Dreimal die Woche ab Köln nach Hamburg und Bremerhaven - CTS Container Terminal hat mit IGS Intermodal und Rhein Cargo neue Züge gestartet.

Die Straßen sind überlastet und Lkw-Fahrer nur noch schwer zu finden. Beides spricht für die Schiene – davon sind die Verantwortlichen des CTS Container-Terminals in Köln überzeugt und liefern mit dem Klimaschutz noch ein weiteres Argument, um sich mit der Bahn auseinanderzusetzen. „Wenn wir den Schadstoffausstoß wirklich senken wollen, kommen wir nicht umhin, uns mit grüner Logistik zu beschäftigen und die Schiene zu stärken“, erklärt Oliver Haas, General Manager und zuständig fürs Business Development bei CTS, im Gespräch mit der Fachzeitschrift trans aktuell.

Die Schiene zu stärken – das ist auch namhaften Verladern in der Region ein Anliegen. Sie fordern seit längerem eine regelmäßige Zugverbindung zu den deutschen Seehäfen. Diesen Wunsch äußern neben Reedereien und Spediteuren zum Beispiel Vertreter der Automobil- und Chemieindustrie, die in Köln und der Region großes Gewicht haben. „Diese Unternehmen haben immer wieder nach Verbindungen zu den Seehäfen gefragt“, berichtet Haas. Im September 2017 hatte der Hinterlandspezialist TFG Transfracht entsprechende Relationen nach vielen Jahren eingestellt. „Seitdem waren wir auf der Suche und haben mehrere Set-ups geprüft“, sagt der Diplom-Kaufmann.

Dreimal die Woche nach Hamburg und Bremerhaven

Nun wurde Haas fündig und kann Kunden den Wunsch nach einer Schienenverbindung nach Hamburg und Bremerhaven erfüllen. Der Start war am 5. Mai, seitdem verkehren die Containerzüge dreimal die Woche im Nachtsprung, mit Abfahren ab Köln montags, mittwochs und freitags. Partner von CTS ist das Unternehmen IGS Intermodal aus Hamburg, das die neuen Zugangebote ebenfalls vermarktet. Jeder Zug könne 100 20-Fuß-Container (TEU) aufnehmen, sagt Haas. Traktionärin ist Rhein Cargo, ein Joint Venture der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) und der Neuss-Düsseldorfer Häfen.

Mit den neuen Zugprodukten weitet CTS seine Bahnangebote deutlich aus. Ab Köln gibt es bereits eine eigene Verbindung nach Rotterdam, zusätzlich fertigt CTS Züge von und nach Busto Arsizio in Norditalien, Valencia in Spanien und Curtici in Rumänien ab. Die letztgenannte Relation betreibt TX Logistik, hier werden neben Containern auch Auflieger und Wechselbrücken befördert. Einer der Kunden auf dieser Relation ist Routier.

Wer nach Rotterdam möchte, kann bei CTS gar zwischen Zug und Binnenschiff wählen. Weitere Transporte auf der Wasserstraße bietet die Kölner Logistikdrehscheibe nach Moerdijk (ebenfalls Niederlande), Antwerpen in Belgien sowie nach Mertert in Luxemburg an. Der Charme des Binnenschiffs: „Es bietet mit 500 TEU viel größere Kapazitäten und ist deshalb auch preislich attraktiver“, erläutert Haas. Die Laufzeit der Bahn kann das Schiff aber nicht toppen – speziell im Fall der Verbindung nach Rotterdam. Der Zug kommt im Nachtsprung an, das Binnenschiff am zweiten Tag, weil es in der Regel noch weitere Stopps an Terminals der Gruppe einlegt.

Die Verantwortlichen bei CTS sind überzeug, dass sie mit den neuen Bahnverbindungen die Region Köln aufwerten. „Für den Wirtschaftsraum sind diese Verkehre unglaublich wichtig“, sagt Business Development Manager Haas.

Am CTS Container Terminal läuft Betrieb rund um die Uhr

Um die Kunden an das Terminal zu binden, will er dort auch mit weiteren Dienstleistungen punkten – dazu gehören Reparatur, Reinigung und Lagerung von Containern sowie weitere Logistikservices. Beispielsweise können die Schwestern der Neska-Gruppe am Standort Köln-Niehl Hafen auch konventionelle Eisenbahnwaggons abfertigen, die Ladung zwischenlagern und in Container stauen – oder umgekehrt. Und für CTS-Mann Haas beim Service besonders wichtig: späte Zugabfahrten sowie ein Betrieb rund um die Uhr.

Neben der Flexibilität liegt Haas auch eine intelligente Verknüpfung von Verkehren am Herzen. Er hebt die Gateway-Funktion von Köln hervor: CTS soll künftig noch stärker als Hub agieren und Verkehre von Wasserstraße, Schiene und Straße clever bündeln – wodurch sich langströmige Transportketten, zum Beispiel von Aschaffenburg oder Schweinfurt über Köln zu den Westhäfen realisieren lassen.

Und die Planungen gehen noch einen Schritt weiter. Nachdem es voriges Jahr erste Probeverladungen mit Interrail zusammen nach Asien gegeben hat, können sich die Verantwortlichen des CTS Container-Terminals auch dauerhaft die Abfertigung von neuen Zugprodukten auf der Seidenstraße vorstellen. Nun aber geht es von Köln aus erst einmal zu den deutschen Seehäfen.

Terminal in Zahlen

Das CTS Container-Terminal im Niehler Hafen in Köln wartet mit folgenden Zahlen auf:

  • 132.000 Quadratmeter Terminalfläche, 12.400 TEU Lagerkapazität
  • 5 Krananlagen, 4 Reach Stacker und 5 Empty Stacker
  • 800 Meter Kailänge, 4.500 Meter Gleislänge
  • 100 eigensetzte Trucks
  • 100 Mitarbeiter
  • 62,5 Prozent der Anteile gehören dem Logistikdienstleister Neska, 22,5 Prozent DB Intermodal und 15 Prozent der Hafen und Güterverkehr Köln AG (HGK)
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