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Vom hohen Preisniveau profitiert Sonderkonjunktur für Dachser

Foto: Thomas Küppers

Der Logistikdienstleister Dachser erwartet nach einem weiteren Ausnahmejahr für 2023 eine Rückkehr zur Normalität. Wie sich die einzelnen Sparten entwickelten.

Der Logistikdienstleister Dachser hat ein weiteres Ausnahmejahr hinter sich gebracht. Bis September profitierte das Unternehmen mit Zentrale in Kempten nach eigenen Angaben von einer Sonderkonjunktur. Ein hohes Preisniveau infolge von instabilen Lieferketten und knappen Kapazitäten habe diese ausgelöst. Im dritten Quartal 2022 hätten sich die Geschäfte dann wieder beruhigt. „Wir gehen davon aus, dass nach zwei Jahren außergewöhnlichen Umsatzwachstums, aber auch außergewöhnlicher Belastungen für die operativen Teams, 2023 wieder ein Stück Normalität in die Logistik und in unser Geschäft einkehrt“, sagte Vorstandschef Burkhard Eling am Donnerstag vor Journalisten in München. Er rechnet mit einem einstelligen niedrigen Umsatzwachstum, für die Luft- und Seefracht eher mit einem leichten Rückgang.

Welchen Umsatz Dachser 2022 erzielt hat

Die erwähnte Sonderkonjunktur bescherte dem Logistikdienstleister einen hohen Umsatzsprung: Die Erlöse kletterten um 15 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro. Zum Ergebnis macht das Unternehmen traditionell keine Angaben. „Wir sind mit dem Ergebnis 2022 sehr zufrieden", sagte Eling, ohne eine Zahl zu nennen. Alle Bereiche trugen mit zweistelligen Zuwächsen zum Wachstum bei. Auf das Geschäftsfeld Road Logistics entfielen 5,7 Milliarden Euro, zu Grunde liegt ein Plus von 14 Prozent. Die Luft- und Seefracht verbuchte eine Steigerung um 17 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. „Wir sind dabei in eine neue Liga vorzustoßen“, sagte CEO Eling angesichts der hohen Zuwächse.

Die Messlatte liegt auch bei den Investitionen hoch: Nach 196 Millionen Euro im Jahr 2022 kündigte der Dachser-Chef an, dieses Jahr insgesamt mehr als 300 Millionen Euro ins Unternehmen zu stecken. Das ist ein bisheriger Rekordwert. Die Mittel flössen in den Ausbau der Netze oder kämen der Digitalisierung und dem Klimaschutz zugute, sagte Eling auf Nachfrage der Fachzeitschrift trans aktuell. Die Investitionen seien teilweise auch für Akquisitionen geplant. Der CEO wollte hierzu aber noch keine Details nennen.

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Das stärkste Segment im Landverkehr sind traditionell die europäischen Stückgutaktivitäten (European Logistics). Sie legten um 13 Prozent zu, was zu einem Umsatz von 4,4 Milliarden Euro führte. Bei den Lebensmittelverkehren (Food Logistics) erzielte Dachser einen Zuwachs von 17 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Hier stieg auch die Zahl der Sendungen (plus 1,8 Prozent), bei den Sammelgutverkehren gingen sie etwas zurück (minus 3,5 Prozent).

Die Kontraktlogistik ist bei Dachser keine eigene Säule, sondern Teil der Sparten Road Logistics sowie Air & Sea Logistics. Sie habe sich sehr positiv entwickelt, bilanzierte Dachser-Chef Eling. Dachser verfügte 2022 nach eigenen Angaben über rund 2,7 Millionen Palettenstellplätze, das seien 152.000 mehr als im Vorjahr. Das Unternehmen betreibt weltweit 163 Lager-Standorte, 2023 sind 14 weitere Anlagen geplant. Insgesamt ist Dachser weltweit an 379 Standorten mit rund 33.000 Mitarbeitern tätig – das sind etwa 1.100 mehr als im Vorjahr.

Dachser startet mit zwei Übernahmen ins Jahr 2023

Zusätzliche Mitarbeiter kommen auch durch zwei bereits in diesem Jahr angebahnte Übernahmen ins Unternehmen: Mitte März erwarb Dachser die Luft- und Seefrachtspedition ACA International mit Sitz im australischen Melbourne mit 56 Mitarbeitern. Mitte Januar kündigte Dachser die Übernahme der Lebensmittelaktivitäten des Logistikdienstleisters Müller aus dem niederländischen Holten an, dort sind 770 Leute beschäftigt.

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