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Lkw ohne Fahrer MAN plant autonome Fahrten auf der A9

Foto: MAN

Exklusiv: Der Nutzfahrzeughersteller MAN plant einen Test mit autonomen Lkw auf der Autobahn. Was genau geplant ist, steht hier.

Für den Fahrzeugbauer MAN ist das autonome Fahren eines der zentralen Zukunftsthemen. Anders als zum Beispiel der Wettbewerber Daimler, der seine Projekte vor allem in den USA mit Partnern vorantreibt, will MAN bewusst hierzulande Erfahrungen mit fahrerlosen Transporten sammeln. „Wir wollen das gerne in Deutschland umsetzen und sind dazu mit den Behörden in Kontakt“, sagt der MAN-Vorstandsvorsitzende Andreas Tostmann gegenüber den Fachzeitschriften trans aktuell und lastauto omnibus.

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Tostmann kann sich den Einsatz von autonomen Lkw im ersten Schritt im Rahmen von Hub-to-Hub-Konzepten vorstellen, bei denen der größte Streckenanteil auf eine Bundesfernstraße und nicht auf das nachgelagerte Netz entfällt. „Der neue und weitreichende Gesetzesrahmen zum automatisieren Fahren erlaubt in solchen Anwendungsfällen den Verzicht auf den Fahrer“, erklärt Tostmann. Der schwierigste Teil sei dabei die Fahrt im nachgelagerten Netz zum Betriebshof. Diesen Teil kann sich der MAN-Chef zum Beispiel in Verbindung mit einem Lotsen, also einem Führungsfahrzeug, vorstellen.

Auf einen konkreten Anwendungsfall in Deutschland angesprochen, sagt Tostmann: „Wir würden die Teststrecke München–Nürnberg favorisieren.“ Sie sei naheliegend, da MAN in beiden Städten Werke betreibt. Auf der A9 hatte der Fahrzeugbauer bereits 2018 und 2019 Erkenntnisse zum automatisierten Fahren im Rahmen eines Lkw-Platooning-Projekts mit dem Logistikdienstleister DB Schenker gesammelt.

Tostmann: autonomes Fahren als Game Changer

„In Deutschland entfallen 30 Prozent der Einsatzkosten auf den Fahrer. Wir können Unternehmen einen deutlichen Beitrag zur Kostensenkung liefern, indem wir gewisse Strecken autonom abdecken“, erläutert der Vorstandschef. „Das autonome Fahren wird also in vielerlei Hinsicht der Game Changer sein.“ Es gebe unterschiedliche Anwendungsfälle. Der komplizierteste, weil komplexeste sei der innerstädtische Verkehr, wo der Kraftverkehr auf Radfahrer, Fußgänger, Ampeln und vieles mehr trifft. Viel greifbarer sei der Anwendungsfall auf der Autobahn.

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„Wir meinen das alles sehr ernst und sehen auf diesem Gebiet einen Schwerpunkt unserer zukünftigen Entwicklung“, bekräftigt Tostmann. Ein weiterer Schwerpunkt sei das autonome Fahren auf einem nicht öffentlichen Gelände bei niedrigeren Geschwindigkeiten. Dort können zum Beispiel Rangierfahrten autonom laufen. Dazu hatten MAN ein Projekt im Container Terminal Altenwerder am Hamburger Hafen laufen, ein weiteres läuft im Container-Terminal der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene–Straße (Duss) in Ulm.

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