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Hamburger Spediteure klagen an Container-Reeder führen Krieg

HMM Algeciras beim Löschen und Laden Foto: HHM/Tim Reincke - hafen-hamburg.de

Die Mitglieder des Vereins Hamburger Spediteure (VHSp) sehen sich von den Container-Reedereien in ihrer Existenz bedroht: "Führen Krieg gegen uns", lautet der Vorwurf. Was den Spediteueren aufstößt.

Wollen die Container-Reedereien den Speditionen sprichwörtlich das Wasser abgraben und deren Geschäft übernehmen? So lautet zumindest der Vorwurf aus den Reihen des Vereins Hamburger Spediteure (VHSp) bei deren Mitgliederversammlung.

Herausforderungen für Speditionen sind einmalig

"Das Ausmaß der Herausforderungen geht weit über das hinaus, was die Allermeisten von uns in ihrem bisherigen beruflichen Leben erlebt haben", erklärte Axel Plaß, Vorsitzender des Vereins Hamburger Spediteure (VHSp). Seit zwei Jahren müsse sich die Branche mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Verwerfungen für die Wirtschaft auseinandersetzen. Die Auswirkungen des Angriffskriegs von Russland gegen die Ukraine seien hingegen noch gar nicht absehbar.

Chaos bei der Zufahrt und an den Terminals

Auch sonst blicken die Hamburger Spediteure auf ein chaotisches Jahr zurück: "In den Hauptverkehrszeiten kam der Straßen- und damit auch der Güterverkehr aufgrund zahlreicher unkoordinierter Baustellen zum kompletten Stillstand", berichtete Plaß. Ein weiteres Ärgernis seien die Slotbuchungsverfahren an den Terminals, die eigentlich für Entspannung sorgen sollen. Im Laufe der Zeit habe sich das System aber durch eine extreme No-Show-Quote und Dauerbelegung der Slots so verselbständigt, dass kaum noch ein geregelter Betrieb möglich war. Selbst intensive Gespräche des VHSp mit den Terminals hätten bislang keine Lösung gebracht.

Container-Reedereien nutzen Marktmacht aus

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Neben der Bewältigung dieser Verwerfungen in der täglichen Praxis hätten die Seefrachtspediteure auch noch damit zu kämpfen, "dass einige Reedereien mit Nachdruck daran arbeiten, die Marktsituation dafür zu nutzen, um mit unfairen und wettbewerbswidrigen Praktiken die Spediteure aus ihrem angestammten Geschäft zu verdrängen", sagte Plaß. Den vorläufigen „Höhepunkt“ dieser Aktivitäten habe die deutsche Tochter eines dänischen Reedereikonzerns erreicht, die seit Jahresbeginn 2022 keine Buchungen mehr von Spediteuren entgegennimmt und nur noch Ladung direkt von den Verladern akzeptiere. Hier wurde der Vize-Vorsitzende des Vereins Hamburger Spediteure, Willem van der Schalk, sogar noch eine Spur deutlicher und erklärte, er wundere sich, "dass die Reedereien diesen Krieg gegen uns Spediteure führen". Schließlich werde irgendwann wieder der Tag kommen, an dem die Reedereien auf die Speditionen angewiesen sind.

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