Die Deutsche Post DHL Group stellt die Entwicklung des Paketkopters ein. Alle Projekte im In- und Ausland wurden beendet.
Bislang hatte die Deutsche Post DHL Group immer von einer Erfolgsgeschichte bei den Paketdrohnen gesprochen, die im Testbetrieb auf der Nordseeinsel Juist und in der bayerischen Gemeinde Reit im Winkl zu Einsatz kam. Nun kommt das überraschende Aus, wie die Welt am Sonntag berichtet. Zugleich werde auch das Projekt in Tansania gestoppt. Dort hatte der Konzern in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) sowie dem Drohnenhersteller Wingcopter die Zustellung von Medikamenten per Drohne getestet.
Einzigartig in Technologie und Leistungsstärke
Dabei hatte die Deutsche Post DHL Group in der Vergangenheit nicht mit positiven Meldungen rund um die Drohne gegeizt. Einzigartig in Technologie und Leistungsstärke, hieße es da selbstbewusst. Der selbständig fliegende "DHL Paketkopter 4.0" schaffe die 60 Kilometer Flugstrecke vom Festland bis zur Insel im Viktoriasee (Tansania) in durchschnittlich 40 Minuten.Insgesamt wurden allein bei diesem Pilotprojekt mehr als 2.200 Kilometer geflogen und rund 2.000 Flugminuten geleistet. "Die Drohne eröffnet neue Möglichkeiten, denn in vielen Regionen Afrikas stellt die Logistik im Gesundheitswesen, insbesondere die Medizinversorgung ländlicher Krankenhäuser und Apotheken, eine enorme Herausforderung dar", hieß es in diesem Zusammenhang.
DHL-Drohnen auch in China unterwegs
DHL Express war darüber hinaus auch eine Kooperation mit dem Drohnenhersteller EHang in China eingegangen. Das gemeinsame Ziel bestand darin, vollkommen automatisierte und intelligente Drohnen-Zustelllösung für die Ballungsgebiete Chinas zu entwickeln. Dort wurden zwischenzeitlich täglich Sendungen zwischen dem DHL Service-Zentrum in Liaobu, Dongguan, in der Provinz Guangdong und einem acht Kilometer entfernten Standort eines Kunden transportiert.
Leidenschaft für Drohnen ist erloschen
Kurzzeitig hatte die DHL als Gründungs- und offizieller Logistikpartner die Drohnen-Rennsportserie DRL Racing im Fokus. "Diese neue Rennserie bietet DHL die großartige Gelegenheit, unsere Leidenschaft für Drohnen-Rennen zu beweisen und unsere umfassenden Erfahrungen bei der Entwicklung innovativer und nachhaltiger Konzepte für künftige Logistiklösungen darzustellen", erläuterte DHL eCommerce-CEO Ken Allen, damals noch in seiner Funkzion als CEO von DHL Express. Eine Leidenschaft, die nun endgültig abgekühlt sein dürfte.
DHL geht erneut publikumswirsam in die Luft
Doch auch wenn das Drohnen-Projekt heimlich, still und leise beerdigt wurde, der Konzern setzt auch weiter auf publikumswirksame Ankündigungen. So hat aktuell die Express Division von Deutsche Post DHL Group nach eigenen Angaben als erstes Unternehmen der Welt zwölf Elektroflugzeuge des Typs „Alice“ bestellt. Mit dem Auftrag plant DHL den Aufbau des ersten elektrischen und somit emissionsfreien Luftfracht-Netzwerks und will damit einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger Luftfahrt gehen.
