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Rückblick | #MEETUP in Berlin Endlich wieder live vor Ort

Foto: start121 18 Bilder

Neue Kontakte, Top-Speaker, spannende Insights – das und mehr, bot das dritte #MEETUP von start121 in Berlin. Weitere Infos und Termine zu start121 finden Sie unter: www.start121.

Das 3. #MEETUP von start121 stand im Zeichen der Mobilität. Schon allein die Location, das Mobility-Hub „The Drivery“ ließ daran keinen Zweifel. Perfekte Voraussetzungen für Start-ups, Corporates und Business Angels sich auf Augenhöhe auszutauschen. Mehr als 60 Teilnehmer nutzten diese Chance ihre Köpfe in „echt“ zusammenzustecken, sich über die neuesten Projekte auszutauschen und ihr Netzwerke zu vergrößern. Für weitere Impulse sorgte das hochkarätige Line-up mit Top-Speakern aus Politik und Wirtschaft.

Vernetzung als zentraler Punkt

Den Auftakt machte Michael Biel, Staatssekretär der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe. Sein Ziel in den nächsten Jahren: Berlin soll einer der größten Wirtschafts- und Technologiestandorte in Europa werden. „Dazu müssen Politik und Wirtschaft als Partner zusammenarbeiten“, sagte Biel. Dabei spielen auch Start-ups eine wichtige Rolle. Die Vernetzung zwischen Start-ups und Corporates sieht er als Teil des Erfolgs. „Allein im letzten Jahr sind 10,5 Milliarden Euro als Venture-Capital in Berliner Start-ups geflossen, das ist 60 Prozent des deutschen Venture-Capitals.“ Meetups sind der erste Weg, um Ideen umzusetzen. Zwar seien die Mittel im Landeshaushalt begrenzt, aber die politische Unterstützung sei den Unternehmen sicher. „Meine Tür ist immer offen. Wir können nur ein guter Partner sein, wenn wir wissen, was Sie bewegt.“ Biel betonte weiter, dass die Vernetzung zwischen Corporates und Start-ups, Teil der Erfolgsgeschichte sei. „Meet-ups sind der erste Weg, um Ideen umzusetzen.“ Darüber hinaus versprach er das Thema Diversität im Start-up-Bereich anzupacken: „Wenn man bedenkt, dass nur rund vier Prozent der Gründungen im Fintech-Bereich weiblich sind, ist das eine große Herausforderung“, so Biel. Er will Frauen unterstützen leichter an Wagniskapital zu kommen.

Start-ups auf der IAA Transportation

Um Unterstützung ging es auch bei Sören Keup vom Verband der Automobilindustrie (VDA). Den meisten bislang eher als Sprachrohr der Autoindustrie bekannt, will der Verband künftig seine Zielgruppe erweitern und für die die richtigen Rahmenbedingungen von Start-ups kämpfen. So sollen Start-ups künftig in den VDA integriert werden. Dazu baut der VDA ein Start-up-Ökosystem auf. „Wir unterstützen die Start-ups zum Beispiel mit unserem breiten Netzwerk in der Politik und Wirtschaft oder durch Rechtsberatung – die Gründer bekommen durch uns eine Stimme“, erklärte Sören Keup, Referent Projektmanagement IAA. Darüber hinaus bietet der Verband spezielle Events an und will eine Plattform zum Austausch zwischen Mittelstand und Start-ups etablieren.

Dazu passt auch das neue Konzept der IAA Transportation. Das zeigt sich deutlich bei der Messeplanung. So liegen die Start-up-Areas nicht mehr irgendwo am Rand, sondern direkt bei den Big Playern der Transport- und Nutzfahrzeugbranche. Auf einer Elevator-Stage können die Start-ups im Rahmen von kurzen Pitches ihre Innovationen vorstellen. Organisiert, durchgeführt und moderiert werden die täglichen Sessions vom Team der Initiative start121. Am Ende der Veranstaltung wird das überzeugendste Jungunternehmen mit dem IAA Start-up-Award ausgezeichnet. Außerdem profitieren Start-ups von speziellen Sonderkonditionen für vorgefertigte Standpakete. So gehören Grafikboard und Monitor bereits zum kleinsten Paket. In der Regel reichen Laptop oder Tablet, um seinen Messeauftritt zu bestücken. Das Beste daran: start121 hat 5 Prozent Rabatt für seine Mitglieder ausgehandelt. Mehr Infos zu den Standpaketen gibt’s unter: iaa-transportation.com.

Warum Corporates in Start-ups investieren

Was für den VDA einigermaßen Neuland ist, gehört für Martin Huber, Geschäftsführer der Business Angels Club Berlin-Brandenburg Beteiligungsgesellschaft e.V., zum Tagesgeschäft. Mehr als zwei Millionen Euro warten im Topf des Vereins darauf, von den Gesellschaftern in potenzielle Start-ups investiert zu werden. Warum die Corporates in Start-ups investieren liegt auf der Hand: innovative Produkte, Prozesse und Technologien. Da diese traditionell zu schrittweisen Erneuerungen und Umsetzungen tendieren, bieten Start-ups die Chance zu radikaleren Innovationen mit geringeren dysfunktionalen Folgen. „Start-ups müssen keine Rücksicht auf bestehende Strukturen, Prozesse oder Technologien nehmen“, sagt Huber. Sie haben den Vorteil, dass Sie schneller in die Umsetzung gehen können.

Für Corporates gibt es unterschiedliche Formen des Investments, im finanziellen oder strategischen Bereich. „Daraus ergeben sich unterschiedliche Ergebnisse und Erfolgsversprechen“, sagt Huber. Viele Start-ups sind auch in der Situation, dass sie sich den Investor aussuchen können. Und nicht immer passt ein Match. Der Tipp des Business Angels: Vorsicht bei strategischem Interesse des Corporates und kulturellen Differenzen.

The Drivery: Blick hinter die Kulissen

Mit dem Mobility-Hub „The Drivery“ im ehemaligen Druckhaus des Ullstein-Verlags, konnte start121 eine der angesagtesten Location gewinnen. Die Drivery ist nicht nur ein exklusiver Co-Working-Space, es ist vielmehr ein Netzwerk für Innovatoren im Bereich Mobilität. Für die Teilnehmer des #MEETUPs organisierte das start121-Team eine ganz besondere Führung mit Blick auf neue Projekte und ausgewählte Start-up-Spaces. Natürlich blieb ausreichend Zeit, neue Menschen kennenzulernen, Ideen auszutauschen und vielleicht erste Geschäftsbeziehungen anzubahnen.

Leogistics: Learnings für Corporates aus Inhousegründung

Differenzen sind für André Käber, Gründer und CEO von leogistics, an der Tagesordnung. Sein Vortrag: „Im Spannungsfeld zwischen Corporate und Start-up“ – oder besser: Was passiert, wenn ein Weltmarktführer ein eigenes Start-up gründet. „Da geht´s um Stakeholder Management, um unterschiedliche Prozesse, Wachstumsmöglichkeiten bis hin zu strategischen Blockaden oder unklarer Kommunikation“, nennt Käber nur einige Herausforderungen. Für ihn steht das Big Picture und die Aufgabe der Führungskräfte im Mittelpunkt: „Führungskräfte sind Leader, die das Big Picture in die Teams tragen müssen.“ Käber: „Das geht nur über eine klare Kommunikation nach Innen und Außen. Die Führungskräfte müssen alle Mitarbeiter mitnehmen, Entscheidungen erklären, Transparent sein. Gleichzeitig müssen sie sicherstellen, dass diese ihre Kräfte einteilen. Also, den Menschen ein Mandat zu geben, auch mal „nein“ zu sagen.“ Darüber hinaus appellierte er für eine offene Fehlerkultur. Sein Credo: Lessons learned – das ist der Schlüssel zum Erfolg.

Creative Floss: Data Handwerk in Mobility & Logistics

Unternehmen wachsen schnell, doch die Dateninfrastruktur hinkt häufig hinterher. Hier setzt das Start-up Creative Floss an und unterstützt Unternehmen beim Aufbau digitaler Geschäftsmodelle. Doch was sind digitale Geschäftsmodelle – und was macht man mit den gewonnen Daten? Diese Fragen und mehr beantwortete Ralf Echtler, Gründer und CEO von Creative Floss in seinem Vortrag. Seine Message: Entscheidungen sollten aufgrund einer neutralen Datenbasis getroffen werden.

Das geschieht häufig nach Bauchgefühl, nach eigenen Erfahrungswerten oder nach Abstimmung mit dem Chef. „Das ist nicht immer optimal. Besser sind Entscheidungen, die auf einer neutralen Datenbasis beruhen“, erklärt Echtler. Diese neutrale Datenbasis bietet Creative Floss. Dazu vergleicht die Datenbank unter anderem technische Spezifikationen, Telematikdaten, Wartungsdaten oder Restwerte und ermöglicht es dann dem Fuhrparkleiter tagesaktuell den Wert eines Fahrzeugs abzurufen. Echtler unterscheidet den Prozess in zwei Schritte: Im ersten Schritt trifft der Mensch die Entscheidung und wird vom Algorithmus unterstützt. Wenn die durchschnittlichen Ergebnisse des Algorithmus besser sind als die vom Menschen, sollten Entscheidungen automatisiert werden.

F-One Future of work: Automatisierte Geschäftsprozesse

Wie vielfältig automatisierte Geschäftsprozesse im Speditionsbereich genutzt werden können, erklärte Artem Fadin, Geschäftsführer von F-One. Das Start-up bündelt die neuesten Technologien in intelligenten „Robotern“, die den Firmen repetitive Büroaufgaben abnehmen und damit die Produktivität und Effizienz steigern können. Wie genau das funktioniert, erklärte Fadin anhand einer Spedition mit UK-Verkehren. Hier muss seit Januar 22 zu jeder Überfahrt mit der Fähre ein sogenanntes GMR-Formular für die britischen Zollbehörden ausgefüllt werden. Der Disponent muss sich bei der britischen Behörde einloggen, ein Formular ausfüllen um am Ende eine 20-stellige Referenznummer zu erhalten, die dann in das GMR-Formular eingetragen werden muss, welches schließlich an den Fahrer weitergeleitet wird. „Eine wenig anspruchsvolle und dennoch zeitintensive Arbeit, die von einem KI-basierten Tool übernommen werden kann“, erklärte Fadin. In diesem speziellen Fall konnte F-One innerhalb von sechs Wochen eine Lösung aufsetzen und spart nun dem Disponenten-Team des Transportunternehmens rund 20 Arbeitsstunden pro Woche.

CO2OPT: The Best Green Tire Deal

Der Vortrag von Frank Seeger von CO2OPT startete mit einem fast unglaublichen Versprechen für Transportunternehmer: Wer den richtigen Reifen nutzt, spart zehn Prozent Kraftstoff. Damit gemeint ist natürlich der passende Reifen für das jeweilige Einsatzprofil der Zugmaschine. Laut Seeger machen die Reifen in den operativen Kosten des Einkaufs nur fünf Prozent aus, beeinflussen aber über 40 Prozent eben dieser Kosten, hauptsächlich in Form von Diesel. Das heißt im Umkehrschluss: Wer den richtigen Reifen nutzt, spart 40 Prozent Kraftstoff! Nur wie? Hier setzt der Matching-Algorithmus von CO2OPT an. Basis sind die Telematikdaten aus dem Lkw, wie zum Beispiel die gefahrene Geschwindigkeit, wie oft wird gebremst oder beschleunigt. Außerdem berücksichtigt das System Reifendaten, Wetterdaten, Straßenbeläge, Strecken- und Höhenprofile. Aufgrund dieser Daten berechnet CO2OPT das Einsatzprofil des Lkw und ermittelt die optimalen Reifen. „Das bringt bis zu 2.000 Euro Einsparung beim Kraftstoff“, versichert Seeger. Die Bestellung wickelt der Spediteur über die App von CO2OPT ab. Die Bezahlung erfolgt über ein Abomodell. Außerdem checkt CO2OPT regelmäßig, ob das Einsatzprofil noch zum Reifen passt. Wenn nicht, erhält der Fuhrparkleiter über Reports konkrete Handlungsempfehlung.

PRIOjet Logistics: Plattform für Notfall-Logistik

Die meisten Menschen hassen unvorhergesehene Notfälle, etwa wenn wichtige Dokumente fehlen, eine defekte Maschine die Produktion stört oder dringend benötigte Komponenten nicht angeliefert wurden. Das sind nur ein paar Beispiele, die in der Regel über Notfall-Logistik abgewickelt werden. „Obwohl die Frachten dingend und sehr wichtig sind, läuft die Abwicklung häufig per Telefon, Fax oder Mail. Die Konsequenz ist ein ineffizienter und riskanter Transport-Prozess“, sagt Christian Wolff, Geschäftsführer von PRIOjet Logistics.

Das will PRIOjet Logistics ändern. Die Lösung ist eine intelligente Plattform zur Anbahnung und Abwicklung von Notfall-Logistik-Aufträgen für Unternehmen mit sehr dringendem Transportbedarf, Logistik-Agenturen und On-Board-Couriers (OBC). „Wir unterstützen den gesamten Transportprozess und sorgen dafür, dass alle Beteiligten ihre Notfalllogistik-Aufträge schneller, sicherer und kostengünstiger abwickeln können. Ein All-in-one digital support für einen komplexen Prozess“, erklärt Wolff. Es gibt enormes Potential zeitkritische Transporte sicherer, zuverlässiger und schneller zu gestalten. Unternehmen können sehr kurzfristig Angebote einholen, Logistik-Agenturen können bestmöglich kalkulieren und die On-Board-Kuriere werden entsprechend unterstützt und erhalten gegebenenfalls Anschlussaufträge.

Kostenlose Teilnahme an Events

Wenn Sie bei solchen Terminen (kostenfrei) dabei sein wollt, registriert Sie ihr Start-up oder Unternehmen gleich jetzt unter: www.start121.de.

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