Anlässlich des Weltfrauentags am 8. März macht MAN Truck & Bus auf die Workshop-Reihe „WoMAN“ aufmerksam. Der Hersteller will mithilfe der Ergebnisse mehr auf die Bedürfnisse von Lkw-Fahrerinnen eingehen. Die Details.
Wie können Nutzfahrzeughersteller künftig mehr auf die spezifischen Bedürfnisse von Lkw-Fahrerinnen eingehen? Diese Frage stellt sich der Hersteller MAN Truck & Bus bereits seit 2022 und hat dazu in der Lkw-Produktentwicklung die Workshop-Reihe „WoMAN“ aufgelegt. Bisher standen laut MAN vor allem die männlichen Bedürfnisse und Lebensrealitäten bei der Lkw-Entwicklung im Fokus. Gegen diesen sogenannten Gender-Data-Gap richte sich die Initiative.
Die Workshops sind für Lkw-Berufskraftfahrerinnen, die ihre Alltagserfahrungen teilen. Das MAN-Team aus den Bereichen Engineering und Design um die Psychologin Dr. Sigrun Weise sowie der Marktforschung sammelt dabei Daten und Fakten und wertet sie aus. Die Themen, die in den Workshops diskutiert werden, sind vielfältig und reichen demnach von der Breite der Betten bis hin zu der Frage, ob es im Innenraum Waschbecken oder Toiletten geben sollte.
Von außen erkennbarer „Frauen-Lkw“ nicht gewünscht
Eine erste allgemeine Erkenntnis nennt MAN: Einen von außen erkennbaren „Frauen-Lkw“ wünscht sich der Großteil der Fahrerinnen nicht. Außerdem seien Fahrerinnen im Durchschnitt sieben Jahre jünger, elf Zentimeter kleiner und 18 Kilogramm leichter als ihre männlichen Kollegen. Der Arbeitsalltag von Lkw-Fahrerinnen soll anhand detaillierter Fragebögen weiter untersucht werden. „Fahrerinnen steuern eine andere, wichtige Perspektive zu unserer Produktentwicklung bei. Mit diesen wertvollen Erkenntnissen wollen wir unsere Produkte für unsere Kundinnen und Kunden zukünftig noch besser, komfortabler und anwendungsfreundlicher machen“, sagt Dr. Frederik Zohm, Entwicklungsvorstand bei MAN Truck & Bus.
Lkw-Fahrerinnen in den sozialen Medien
Als positives Signal nimmt der Hersteller die wachsende Anzahl an Fahrerinnen wahr. Der Anteil der Frauen im Besitz einer Lkw-Fahrerkarte sei zuletzt um rund zwei Prozent gestiegen. In der Ausbildung erhöhte sich der Frauenanteil in den Jahren 2011 bis 2021 von vier auf elf Prozent. „Bei rund 30.000 Fahrerkarten für Frauen im Vergleich zu rund einer Million für Männer ist die Dimension noch sehr unterschiedlich. Aber es zeichnet sich ab, dass sich immer mehr Frauen für diesen Beruf entscheiden“, erklärt Workshop-Leiterin Dr. Sigrun Weise. „Außerdem sehen wir, dass die Stimme der Fahrerinnen auf Social Media Gewicht hat.“