Seit Mitte März stand die Produktion in den MAN-Werken in München und Krakau still. Nun fahren die Werke ihre Kapazitäten wieder hoch.
Bei MAN rollen seit Beginn dieser Woche wieder Lkw von den Bändern. Mitte März unterbrach der Lkw-Hersteller die Produktion in München und Krakau zwischenzeitig aufgrund von Lieferausfällen wegen des Ukraine-Konflikts. Die Engpässe hatten sogar noch weitreichendere Folgen: Die Komponentenwerke in Nürnberg und Salzgitter mussten die Programme ebenfalls anpassen. Nun erhöhen die beiden Werke ihre Kapazitäten wieder und die Produktion läuft wieder an. Am Montagmorgen hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) den Wiederanlauf begleitet.
Noch kein Grund zur Euphorie
Auch wenn die Werke wieder produzieren können, sei dies noch kein Grund zur Euphorie: „Wir werden uns nur schrittweise unseren üblichen Fertigungsniveaus nähern. Die Produktion bleibt weiter mit großen Unsicherheiten behaftet“, erzählt MAN-CEO Alexander Vlaskamp. Sollte sich der Krieg wieder stärker in die Westukraine verlagern, so könnte es zu erneuten Stillständen kommen. Flexibilität bleibe das Gebot der Stunde und sei ebenso wichtig wie eine strenge Kostendisziplin.
Kabelstränge wieder lieferbar
Die Zulieferer in der Ukraine können wieder Kabelbäume fertigen und liefern – wenn auch mit geringem Umfang. MAN plane nun in einem weiteren Schritt die Fertigung aus der Ukraine in anderen Ländern zu duplizieren und so auszugleichen. Der Lkw-Hersteller wird zunächst aber nach eigenen Angaben weniger Varianten im Programm haben. Dennoch läuft die Produktion – bei hoher Unsicherheit – wieder an.
