Das Transportgewerbe fährt insbesondere in jüngster Zeit im Krisenmodus. Warum die Lage schlimmer ist als in der Wirtschaftskrise 2008 erläutert BGL-Chef Prof. Dirk Engelhardt.
Die Lage des Transportgewerbes hat sich in jüngster Zeit drastisch verschlechtert. Zu dieser Einschätzung kommt der Chef des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), Prof. Dirk Engelhardt. In der Vergangenheit wurden viele Krisen bewältigt, aber: „Leider waren die letzten der vergangenen 30 Jahre wohl die schwersten – und das gilt besonders für die letzten Monate“, sagt er gegenüber trans aktuell. Die Lage sei noch schlimmer als zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise 2008/2009 oder der Mauteinführung im Jahr 2005. „Hatte die Corona-Pandemie bereits vielen Unternehmen in ungekanntem Maße zugesetzt, übertreffen die Auswirkungen von Ukraine-Krise und-Krieg alles bisher Dagewesene“, hebt er hervor.
Mit neuen Antrieben in den Ruin
Die Energiepreise seien in so kurzer Zeit so stark in die Höhe geschnellt, dass kein Diesel-Floater auch nur annähernd rechtzeitig reagieren konnte, um Liquiditätsabflüsse in schwindelerregender Höhe zu verhindern. Besonders betroffen seien Unternehmen, die Forderungen der Politik nach klimafreundlicheren Transporten nachgekommen seien und große Teile ihres Fuhrparks auf LNG umgestellt hätten. „Sie stehen nun vielfach vor dem Ruin und wirken wie abschreckende Beispiele für die Akzeptanz von zukünftig von der Politik gewünschten klimafreundlichen Technologien“, erläutert der BGL-Vorstandssprecher seine Sicht. Nach dem Biodiesel- und dem LNG-Desaster müsse die Politik für neue alternative Antriebstechnologien eine verlässliche Planungs- und Finanzierungssicherheit gewährleisten.
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