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Streikwelle im UK-Transport Stillstand im größten Containerhafen?

Hafen Stuttgart Foto: Matthias Rathmann

Britische Hafenarbeiter wollen im Kampf um höhere Löhne den größten Containerhafen des Landes lahmlegen. Tausende streikende Lokführer haben erneut den Schienenverkehr aus dem Takt gebracht.

Bei einer Urabstimmung der Gewerkschaft Unite the Union sprach sich eine überwältigende Mehrheit von 92 Prozent der Hafenarbeiter für einen Streik in Felixstowe aus. Die Wahlbeteiligung lag bei 81 Prozent, die Gewerkschaftsmitglieder sind für alle Aspekte des Hafenbetriebs zuständig. Unite ist die zweitgrößte Einzelgewerkschaft des Landes.

Große Probleme für die Lieferketten

Ein Streik würde Felixstowe zum Stillstand bringen und große logistische Probleme für den in den Hafen einlaufenden See- und Straßengüterverkehr verursachen, betont die Gewerkschaft. Die gesamte britische Lieferkette werde erheblich gestört, denn Felixstowe sei für 48 Prozent des britischen Containerhandels verantwortlich. Streiktermine sind noch nicht bekannt gegeben, noch könne das Unternehmen ein realistisches Angebot vorlegen.

Aktionäre profitieren vor Arbeitnehmern

Großbritannien erlebt gerade die höchste Inflation seit 40 Jahren. Die Felixstowe Dock and Railway Company hatte eine Lohnerhöhung von fünf Prozent angeboten. Bei einer Inflationsrate von derzeit 11,9 Prozent sei dies eine effektive Lohnkürzung, kritisiert Unite. Generalsekretärin Sharon Graham sagte, das Unternehmen sei sehr wohlhabend und könne sich eine Lohnerhöhung leisten. „Stattdessen hat es sich entschieden, den Aktionären Bonanza-Ausschüttungen in Höhe von 100 Millionen Pfund (etwa 118 Millionen Euro) zukommen zu lassen.“ Im vergangenen Jahr habe die Lohnerhöhung mit 1,4 Prozent unter der Inflationsrate gelegen.

Sitz auf den Cayman-Inseln

Die Dividenden des Unternehmens werden laut Gewerkschaft über eine komplizierte Unternehmensstruktur ausgeschüttet, flössen aber in erster Linie an die oberste Holdinggesellschaft des Unternehmens, CK Hutchison Holdings Ltd. Diese sei auf den Cayman-Inseln registriert und an der Börse in Hongkong notiert.

Nächste Bahnstreiks angekündigt

Nachdem rund 40.000 streikende Beschäftigte von Bahnunternehmen am vergangenen Mittwoch für große Störungen im Betrieb gesorgt hatten, hat die National Union of Rail, Maritime and Transport Workers (RMT) die nächsten Aktionen für den 18. und 20. August vorgesehen. Die Lokführergewerkschaft Aslef kündigte den nächsten 24-Stunden-Streik für den 13. August an. Die britische Regierung hat sich auf die Seite der Arbeitgeber gestellt.

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