Ab 1. Januar 2020 soll das Testfeld Niedersachsen betriebsbereit sein und Daten für die Mobilitätsforschung liefern.
Aktuell begann nun zeitgleich mit ohnehin geplanten Sanierungsarbeiten an der A39 östlich von Braunschweig die nächste Stufe im Aufbau der Forschungsplattform Testfeld Niedersachsen. Gleichzeitig mit ohnehin geplanten, rund fünf Monate dauernden Böschungsrutschungen auf einer Strecke von rund acht Kilometern zwischen Cremlingen und Scheppau, durchgeführt durch die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, installiert die Behörde dort die technische Infrastruktur für das Testfeld: 71 Masten für die Erfassungstechnik, Stationen für die Komponenten zur lokalen Datenverarbeitung in Echtzeit und entsprechende Kabeltrassen.
Daten nach Pkw und Lkw getrennt kategorisiert
Um künftig mit Daten und Informationen aus realen Verkehrssituationen anbieten zu können, entsteht zurzeit auf insgesamt rund 280 Streckenkilometern die Forschungsplattform Testfeld Niedersachsen. Die her gewonnenen Daten werden nach Pkw und Lkw getrennt kategorisiert, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) als einer der am Projekt beteiligten Institutionen auf Anfrage unserer Redaktion mitteilt, und seien somit auch für Projekte rund um den Güterverkehr nutzbar. Nach Angaben des DLR sollen die Daten als Referenz für Überprüfungs- und Bewertungsaufgaben genutzt werden, um Fahrerassistenzfunktionen und die Verkehrssicherheit mit neuen technischen Ansätzen zu verbessern.
Ist diese Phase des Testfelds fertig gestellt, soll die Erhebung von Daten zu Verkehrsaufkommen und Bewegungsdynamik auf dem Streckenabschnitt hauptsächlich mit Kameras stattfinden. Sie werden den Verkehr sozusagen aus der Vogelperspektive beobachten, wie das DLR mitteilt. Um datenschutzkonform zu bleiben, werden weder Bilder von Personen noch von Fahrzeugkennzeichen gespeichert.
Die Forschungsplattform Testfeld Niedersachsen
Nach dem vollständigen Ausbau entsteht auf dem Testfeld Niedersachsen auf rund 280 Streckenkilometern eine leistungsfähige und flexible Testinfrastruktur. Ziel ist es, ab 1. Januar 2019 betriebsbereit zu sein und mit der Bereitstellung von Basisdiensten zu starten, wie das DLR mitteilt. Gefördert wird das Großprojekt Mitteln des Landes Niedersachsen sowie Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).