Beim MAN EBA2 arbeiten ein Radarsensor und eine Kamera zusammen. Das hilft nicht nur, ein Hindernis auf der Fahrbahn besser zu erkennen, es verringert auch mögliche Fehlermeldungen.
Die Bilder des angeblichen Versagens eines Notbremsassistenten tauchen immer wieder im Internet auf – und sie belegen vor allem, wie wenig die „Tester“ über die Technik Bescheid wissen. Etwa so: Auf einem sehr weitläufigen Gelände rast ein Sattelzug mit hoher Geschwindigkeit auf eine Reihe gestapelter Pappkartons zu und walzt sie einfach platt. Kein Wunder. Das kann nicht funktionieren. Denn Kartons haben keine Reflexionsfläche für die Radarkeule, und die Kamera würde letzten Endes entscheiden, dass Kartons auf einer Fahrbahn kein relevantes Hindernis sind, um eine Notbremsung einzuleiten. Doch noch eins kommt dazu: Der MAN EBA2 zieht auch die genormten Fahrbahnmarkierungen einer europäischen Autobahn und die Randstreifen einer Landstraße mit ins Kalkül, um eine Verkehrssituation richtig zu beurteilen. Das System ist dadurch hoch spezialisiert auf die typischen Notfälle, in denen es eingreifen muss. In der europäischen Nutzfahrzeugindustrie gibt es für die aktuelle Technik der Notbremsung zwei Philosophien: allein ein Radarsystem oder eben eine Kombination aus Radar und Kamera.
Zuverlässiges Erkennen der Situation
MAN hat sich beim EBA2 für die zweite Option entschieden, weil sie, im Prinzip auch bei Nacht und Nebel, eine höhere Trefferquote hat, nicht relevante Hindernisse für eine Notbremsung zuverlässig auszuschließen. Das Radar hat dabei die „Master-Funktion“ auf bewegte und zum Stillstand gekommene Fahrzeuge und bietet daher bereits die volle Systemperformance, die Kamera unterstützt die Klassifizierung, ganz nach dem Motto: Zu zweit sieht MAN besser.
Dieser Beitrag ist Teil des MAN Safety Guide, der zusammen mit FERNFAHRER, lastauto omnibus und trans aktuell erstellt wurde.