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Neues KV-Terminal eröffnet Anschluss im Schwarzwald

Foto: WOLFGANG SCHLUMBERGER 7 Bilder

Mit der Eröffnung des Black Forest Terminals in Horb gibt es jetzt auch südlich von Stuttgart Anschluss an den Kombinierten Verkehr. Eine kleine Sensation ist die Bauzeit.

Mit der Eröffnung des Black Forest Terminals (BFT) in Horb am Neckar gibt es jetzt auch südlich von Stuttgart Anschluss an den Kombinierten Verkehr. Eine kleine Sensation ist zudem die Bauzeit – seit sechs Jahren geplant, in wenigen Monaten erstellt. Nachdem erst im Frühjahr 2022 der Spatenstich erfolgte, ist jetzt das BFT eröffnet worden.

Bauzeit von wenigen Monaten

So ein Tempo kennt man bei Projekten im Schienengüterverkehr eigentlich gar nicht. Möglich machte das der eiserne Wille von Initiator und Investor Kurt Plathe, ehemals Inhaber der Spedition Kußmaul aus Nagold. Zusammen mit seinen Mit-Investoren hat er maßgeblich das Projekt auch bei der DB Netz vorangetrieben und Regional- sowie Verkehrspolitiker für die Idee gewonnen.

„Das neue Terminal hat eine Strahlkraft bis in die Nordhäfen und auch bis in den Mittelmeerraum“, sagte Plathe bei der Eröffnung. Die erste Verbindung führt in den Hamburger Hafen, in wenigen Monaten soll auch Triest von Horb auf der Schiene zu erreichen sein. Plathe sieht das BFT auch als „Mutmacher“ für den ländlichen Raum und die regionale Wirtschaft, um die Klimaziele über den Kombinierten Verkehr (KV) zu erreichen.

Foto: Ilona Jüngst
Von The Länd nach Hamburg: Das neue Terminal verbindet den Schwarzwald mit den Nordseehäfen.

Glück hatten die Beteiligten, dass sie die Politik für ihr Vorhaben gewinnen konnten. Plathe erwähnte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Die Grünen), der beim Dialog mit den Bürgern aus Horb in einer entscheidenden Phase für das neue Terminal Stellung bezogen habe.

Zur Eröffnung waren dann auch viele Vertreter aus der Politik gekommen – Hermann, die Bundestagsabgeordneten Matthias Gastel (Grüne), Klaus Mack (CDU) und Kathrin Schindele (CDU) sowie der ehemalige MdB und Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel (CDU), der laut Plathe dafür gesorgt hat, dass die Deutsche Bahn für die dringend notwendige Weichentechnologie und die Signalanlage die Kosten von fünf Millionen Euro übernimmt. Installiert werden soll die Zufahrtsweiche im zweiten Quartal 2024.

Angebot an regionale Wirtschaft

Michael Theurer (FDP), ehemals Oberbürgermeister der Stadt Horb und heute Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, warb dafür, dass die regionale Wirtschaft im Nordschwarzwald, darunter auch zahlreiche „Hidden Champions“, das Verlagerungsangebot auf die Schiene auch nutzt und betonte, dass der KV auch auf ein Engagement der Privatwirtschaft beim Ausbau angewiesen sei. Laut Theurer hat der Bund für das Terminal Bundesmittel in Höhe von 9,7 Millionen Euro im Rahmen seines Förderprogramms für den KV lockergemacht und damit fast 80 Prozent übernommen.

Das EVU Necoss aus Bremen bietet ab sofort zwei wöchentliche Rundläufe von Horb-Heiligenfeld nach Hamburg-Waltershof mit einem Bruttogewicht von 1.600 Tonnen an, die Laufzeit beträgt demnach jeweils 14 Stunden. Als nächster Schritt sollen Bremerhaven und Wilhelmshaven angebunden werden, sagte Necoss-Geschäftsführer Sebastian Doderer. Insgesamt können bis zu 15.000 Container pro Jahr transportiert werden.

Ein weiterer Partner in Horb ist das Unternehmen Umwelt- und Transportlogistik (UTL) aus Singen: Das Unternehmen übernimmt den einkommenden Zug am Horber Güterbahnhof, teilt den Zug und schiebt die beiden Hälften mit einer Rangierlok in das neue Terminal. Bis auf diese letzten Meter fahren die Containerzüge von und nach Horb klimaneutral, durch erneuerbaren Strom der Tübinger Stadtwerke.

Terminal in Zahlen

  • Das Black Forest Terminal in Horb am Neckar umfasst eine Fläche von 30.000 Quadratmeter und verfügt über drei Gleise – zwei zum Be- und Entladen mit jeweils 370 Meter, eines zum Rangieren.
  • Das angegliederte Intermodale Servicezentrum Horb (ISH) bietet Platz zur Lagerung von bis zu 3.500 TEU (Twenty Foot Equivalent Unit). Das ISH und das Kombiterminal werden von der Terminalgesellschaft BFT betrieben.
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