Der Lebensmittelhersteller Vion hat gute Erfahrungen mit einem von Betterflow aerodynamisch optimierten Trailer gesammelt. Nun plant er Investitionen in mehrere Kühlauflieger von THT New Cool mit Elektro-Achse.
Wer sich für ein Aerodynamik-Paket am Trailer entscheidet, spart. Diese Erfahrung hat der Lebensmittelhersteller Vion gemacht, der Fleisch und Alternativen auf pflanzlicher Basis in den Niederlanden und Deutschland produziert. Vor einem halben Jahr hat das Unternehmen einen Kühlauflieger von Schmitz Cargobull mit Aerodynamik-Komponenten des Aachener Anbieters Betterflow in seine Flotte aufgenommen. Insgesamt setzt Vion etwa 300 Sattelzüge ein.
Höhere Einsparung als von Betterflow prognostiziert
Betterflow hatte Vion für den Schmitz Cargobull-Kühlkoffer der neuen Trailer-Baureihe EcoGeneration nach eigenen Angaben eine Verbrauchsersparnis von 1,8 Litern auf 100 Kilometern in Aussicht gestellt. Wie Vion gegenüber eurotransport.de mitteilt, wurde diese Prognose sogar noch übertroffen: Der Verbrauch des im Schnitt 29 Tonnen schweren Zugs sei laut Fleetboard-Auswertung auf 22,3 Liter gesunken. Vergleichbare Sattelzüge ohne Aerodynamik-Verkleidung in der Vion-Flotte liegen demnach bei 24,5 Litern – die Ersparnis beträgt also 2,2 Liter. „Damit machen wir in Sachen Reduktion der CO2-Emissionen schon sehr gute Erfahrungen”, bilanziert Dr. Katharina Schweiger, Vion-Projektmanagerin Logistik & Supply Chain.

Wie Betterflow-Geschäftsführer Dirk Sieprath gegenüber eurotransport.de mitteilt, wird Vion aufgrund der positiven Zwischenbilanz in den nächsten Wochen neun weitere Trailer mit dem Aerodynamik-Paket aus seinem Haus ausrüsten. „Unsere Komponenten sind eine Klimaschutzmaßnahme, die sich wirtschaftlich rechnet, sie können ab sofort problemlos in ganz Europa eingesetzt werden, denn Rear Flow ist typgenehmigt und kann als selbstständige technische Einheit auch nachgerüstet werden“, sagt er.
Das Heckflügelsystem Rear Flow ist eines von drei Komponenten des Betterflow-Systems. Der Heckflügel entfaltet sich dabei automatisch bei einer Geschwindigkeit von 60 km/h. Weitere Komponenten sind die Unterbodenverkleidung (Low Flow) und Vorflügel für die Stirnwand des Trailers (High Flow). Je besser die Strömung am Fahrzeug, desto bessere Effekte ergeben sich für den Verbrauch: Laut Betterflow braucht ein Sattelzug auf der Autobahn allein etwa 13 Liter auf 100 Kilometern, nur um den Luftwiderstand zu überwinden.
Dieselverbrauch der Kühlaggregate auf null senken
Vion geht beim Engagement in Richtung Klimaschutz nun noch einen Schritt weiter. Das Unternehmen weitet zum einen seine Aktivitäten in Richtung Aerodynamik aus. Zum anderen nimmt es Kühlauflieger mit Elektro-Achse in seine Flotte auf, um gleichzeitig die Emissionen des Kühlaggregats zu senken beziehungsweise ganz zu stoppen. Ende November übernimmt Vion den ersten von zunächst acht E-Trailern des niederländischen Unternehmens THT New Cool.

Dank Rekuperationsachsen und Akkus können die Kältemaschinen elektrisch statt wie bisher mit Diesel betrieben werden. Bei herkömmlichen Kühlsystemen liegt der Verbrauch laut Vion bei bis zu 30 Litern pro Tag, dieser werde künftig auf null reduziert. „Damit kommt es weder zum Ausstoß von Treibhausgasen wie beispielsweise CO2“, erläutert Michael Schippler, Head of Fleet Management International bei Vion, „noch verursacht unsere Kühlung zukünftig irgendeine Ruß- oder Feinstaubbelastung“.
THT New Cool-Chef Twan Heetkamp sieht erhebliche Einsparpotenziale in Verbindung mit einem E-Trailer. „Allein das Unternehmen Vion kommt damit seinem Ziel, über die gesamte Flotte hinweg die CO2-Emission seiner etwa 300 Sattelzüge mittelfristig um 1.500 Tonnen pro Jahr zu senken, signifikant näher“, betont er. Dies zeige, dass sich Investitionen in eine nachhaltige Food-Logistik lohnen. Bei Vion läuft die Initiative zur Schadstoffreduktion unter dem Slogan „Vion Move Food Green“.
