Der Feldversuch mit bis zu 44 Tonnen schweren Lang-Lkw soll noch in diesem Jahr starten.
Das bestätigte eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur (DPA) am Montag in Berlin. Fünf Jahre lang sollen bis zu 25,25 Meter lange Lkw auf Deutschlands Straßen rollen. In sieben Bundesländern werden die Lang-Lkw unterwegs sein. Für sie gilt ein generelles Überholverbot. Zudem dürfen sie kein Gefahrengut laden und am Steuer dürfen nur erfahrene Berufskraftfahrer sitzen.
„Die Vorteile des Lang-Lkw sind sachlich nicht zu bestreiten“, sagt Hauptgeschäftsführer Bernward Franzky vom Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN). Der verpflichtende Einbau aller derzeit am Markt verfügbaren aktiven und passiven Fahrsicherheitssysteme und geschulte Fahrer fördere die Verkehrssicherheit. Außerdem werde durch die Reduzierung der Achslasten die Straße weniger beansprucht. Der GVN geht davon aus, dass sich mit Lang-Lkw zwischen 20 und 30 Prozent Sprit einsparen lässt und somit die CO2-Emission sinke.
Die Allianz pro Schiene äußert in einer Mitteilung rechtliche Bedenken. Geschäftsführer Dirk Flege verweist dabei auf ein Rechtsgutachten, wonach für die Testfahrten ein von Bundestag und Bundesrat verabschiedetes Gesetz notwendig sei. Erstellt hat das Gutachten das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu). Das Institut ist laut Allianz pro Schiene im September 2010 zu dem Ergebnis gekommen, dass bundesweite Lang-Lkw-Testfahrten nur durch ein neues Gesetz - unter Beteiligung von Bundestag und Bundesrat – auf den Weg gebracht werden könnten. Laut DPA heißt es allerdings im Verordnungsentwurf, dass die geplante Ausnahmeverordnung keiner Zustimmung des Bundesrates bedarf.