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ÖPNV-Studie des BIEK Letzte Meile per Stadtbahn zurücklegen

VGF Foto: Verkehrsgesellschaft Frankfurt a

"Konzept vielversprechend, Forschungsbedarf groß", so lautet das Fazit einer Studie des BIEK zur Nutzung des ÖPNV für den Pakettransport auf der letzten Meile.

Die Pakete kommen mit der Stadtbahn zum Empfänger - neu ist die Idee nicht, mit dem ÖPNV die letzte Meile zu bestreiten. Das Potenzial hat jetzt der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) im Rahmen einer Kurzstudie untersuchen lassen.

Mehr Nachhaltigkeit durch ÖPNV-Integration

Untersucht wurde, ob die Integration von Verkehrssystemen des ÖPNV in die KEP-Systeme einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit auf der letzten Meile leisten können. Dabei wurde ein Expertenpanel aus KEP- und ÖPNV-Unternehme befragt. Das Ergebnis: "Das Konzept ist sowohl für die KEP-Branche als auch für ÖPNV-Anbieter akzeptabel". Laut dem BIEK könne das Konzept durchaus ein Beitrag zur Nachhaltigkeit sein, weil konventionelle Touren entfallen und verstärkt Lastenräder auf der allerletzten Meile zum Einsatz kommen. Prädestiniert ist die ÖPNV-Integration demnach für den B2C-Service und den nicht-zeitkritischen B2B-Service. Dadurch würden konventionelle Resttouren für alle anderen Services in den Zustellgebieten verbleiben.

Großer Forschungs- und Regelungsbedarf

Insgesamt bestehe aber ein großer Forschungs- und Regelungsbedarf für das Konzept. "Für eine Realisierung werden aber klare politische Zielvorgaben auf allen föderalen Ebenen Deutschlands als erforderlich angesehen", so das Fazit. Diese seien verbunden mit einer Öffnung des zulässigen Nutzungsspektrums des ÖPNV für den Gütertransport, was mit staatlichen Fördermaßnahmen für die nötigen Investitionen in ÖPNV-Verkehrssysteme einhergehen müssen. Zudem müssten viele Akteure einbezogen werden: Verkehrsunternehmen, ÖPNV-Aufgabenträger, KEP-Unternehmen sowie Infrastruktureigner wie Kommunen und die DB - dafür brauche es viel Zeit.

Mischbetrieb von Personen- und Güterbeförderung

Präferiert wird von den Autoren der Studie ein Mischbetrieb von Personen- und Güterbeförderung unter Nutzung der vorhandenen Kapazitäten in Nebenzeiten. "Dabei sind größtmögliche Zuverlässigkeit, transparente Prozesse sowie eine IT-gestützte Kommunikation zwischen Verkehrsunternehmen und KEP-Logistik erforderlich", so heißt es. Der originäre ÖPNV-Auftrag zum Personentransport müsse außerdem immer Vorrang haben.

Aufgrund der langen Nutzungsdauern sei nur ein Umbau bereits vorhandener ÖPNV-Verkehrsmittel zur Ertüchtigung für den Gütertransport zielführend, Neuanschaffungen wären dies nicht. Aber die Umrüstung von Schienenfahrzeugen ist extrem aufwendig, Busse sind flexibler anpassbar.

Abstimmung von Risikoübergang und Haftung

sowie bei möglichen RegressansprüchenDen größten Regelungs- und Abstimmungsbedarf werden KEP-Branche und die Verkehrsunternehmen hinsichtlich der Beförderungsbedingungen in der Risikoübergangs- und Haftungsfrage sowie bei möglichen Regressansprüchen infolge Nichterfüllung des Transportauftrages haben, strittig sei auch die ungeklärte Personalfrage, die sich beim Umschlagprozess der Wechselbehälter stelle. Dabei wären standardisierte Wechselbehälter ein kritischer Erfolgsfaktor, damit eine ÖPNV-Integration gelinge. Dies schließe eine einheitliche Passung zu den ÖPNV-Verkehrsmitteln, den marktgängigen Lastenrädern und der Anlagentechnik in den KEP-Depots ein.

Vor allem in Ballungsräumen sinnvoll

Zu den Einsparzielen schreiben die Autoren, dass diese vor allem bei kurzen KEP-ÖPNV-Vorläufen und möglichst langen ÖPNV-Hauptläufen in Direktverbindungen erzielt werde. Dies mache das Konzept vor allem in großflächigen Ballungsräumen Sinn, noch vor den Innenstädten. "Entscheidend ist neben der Lagegunst von KEP-Depots und geeigneten Zustellgebieten bezüglich der ÖPNV-Netze auch die unterschiedliche logistische Eignung der ÖPNV-Verkehrssysteme und Haltestellen-Infrastrukturen. Das macht vertiefende Analysen erforderlich".

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