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Kombiverkehr zieht Bilanz für 2023 Fast 16 Prozent weniger transportiert

KV-Verladung vom Lkw auf die Schiene Foto: Kombiverkehr

Kombiverkehr-Bilanz: Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2023 insgesamt 15,9 Prozent weniger Container, Wechselbehälter und Sattelanhänger transportiert. Wie sich das Geschäft im Einzelnen entwickelt hat.

Nachfragerückgang, Streiks, Qualitätseinbußen und Kostendruck wirkten sich 2023 auf die Sendungsmengen bei Kombiverkehr aus. Das vermeldet der Operateur in seiner Bilanz fürs Geschäftsjahr 2023. Am Ende transportierte der Dienstleister 15,9 Prozent weniger Container, Wechselbehälter und Sattelanhänger als noch im Jahr 2022.

19 Millionen Bruttotonnen auf die Schiene verlagert

Kombiverkehr hat das Geschäftsjahr 2023 nach eigenen Angaben mit insgesamt 815.467 Lkw-Sendungen (eine Sendung entspricht der Kapazität eines Lastzuges) beziehungsweise 1,63 Millionen TEU abgeschlossen, die von der Straße auf die Schiene verlagert wurden. Das entspricht einem Minus von 15,9 Prozent, alle Container, Wechselbehälter und Sattelanhänger zusammengenommen. Innerhalb der beiden Geschäftsbereiche Nationaler und Internationaler Verkehr betrug das Sendungsvolumen 186.856 Lkw-Sendungen (-10,1 Prozent) beziehungsweise 628.611 Lkw-Sendungen (-17,5 Prozent). In Summe beförderte Kombiverkehr dennoch rund 19 Millionen Bruttotonnen an Güter auf der Schiene befördert. Damit haben die Kunden nach Angaben des Frankfurter Unternehmens rund 1,2 Millionen Tonnen Kohlendioxid allein im letzten Jahr eingespart.

Baustellen, Streiks und Sperrungen sorgen für Probleme

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War die Geschäftsentwicklung bei Kombiverkehr im Jahr 2022 zumindest noch leicht positiv, sorgten 2023 gleich mehrere Faktoren für das besagte Minus. So kam es zu Qualitätseinbußen aufgrund von Baumaßnahmen auf dem Schienennetz, Streiks in Frankreich und Deutschland, aber auch witterungsbedingte Einflüsse im Alpenverkehr sowie die temporäre Schließung des Gotthard-Basistunnels die Geschäftsergebnisse des Unternehmens. „Diese negativen Rahmenbedingungen haben sich sogar in Teilen potenziert und gepaart mit einem hohen Kostendruck aufgrund von Umleitungsverkehren und enormen Energiekosten bei den Eisenbahnen zu einer zugespitzten Gesamtlage geführt. Leider hält diese nach dem Jahreswechsel weiterhin an“, erläutert Kombiverkehr-Geschäftsführer Armin Riedl.

Kombiverkehr musste 2023 die Preise anpassen

Zu Beginn des Jahres 2023 musste der Frankfurter Operateur seine Transportpreise anpassen und einen zusätzlichen Energiezuschlag erheben. Das habe zu einer weiteren Verschärfung der Wettbewerbsfähigkeit geführt und die Preisschere zwischen Schiene und Straße weiter auseinander gehen lassen, heißt es seitens Kombiverkehr. Hinzu komme die mangelnde Planungssicherheit für Operateure und KV-Nutzer im Hinblick auf die Trassenpreisförderung.

Erneute Verteuerung im KV ist nicht zu verhindern

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Die aktuellen Kürzungen im Bundeshaushalt lassen die Preise im KV 2023 nochmals steigen. „Eine eigentlich zielführende Förderung der Trassenpreise, um den Marktanteil der Schiene im Hinblick auf CO₂-Einsparungen zukünftig deutlich zu erhöhen, ist damit nahezu obsolet. Es wird es uns als Operateur nicht erleichtern, einen kurz- und mittelfristigen Turnaround in der Geschäftsentwicklung zu erzielen. Zumal auch in diesem Jahr weitreichende Sanierungsmaßnahmen auf wichtigen Streckenabschnitten in Deutschland anstehen, die das Preis-Leistungs-Verhältnis im Kombinierten Verkehr obendrein stark beeinflussen werden“, sagt Kombiverkehr Geschäftsführer Heiko Krebs. Kombiverkehr ist dennoch auf einzelnen Korridoren und Verbindungen auf wachsende KV-Mengen eingestellt. Das spiegelt sich beispielsweise im Ausbau der Schweden- und Türkeiverkehre mit neuen Angeboten wider.

Digitalisierung und Automatisierung schreitet voran

Zusammen mit der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene-Straße (DUSS) und dem Kombi-Terminal Ludwigshafen treibt der Frankfurter Operateur die digitale Abfertigung von Ladeeinheiten in den Terminals. Langfristiges Ziel sei es, so der Operateur, die Fahrerabwicklung komplett automatisiert und damit kontaktlos zu gestalten. Die Anlieferungen und Abholungen können so ohne Zwischenstopps für Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer erfolgen. Mittels der Fahrer-App der Terminals sei dies bereits heute an den Standorten in Ludwigshafen, Nürnberg, Duisburg, Hamburg, Kornwestheim, München und Ulm möglich. Dabei soll es aber nicht bleiben.

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