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Jumper Direct Transport Network Digital vernetzt nach vorne

Foto: Jumper

Umbruch bei der Kurierdienst-Kooperation Jumper Direct Transport Network. Mittels Plattform digital mit den Kunden vernetzt.

Erst kürzlich hat das europa­weite Netzwerk der Express- und Kurierdienstbranche Jumper seinen Sitz aus dem schwäbischen Waiblingen ins nordrhein-westfälische Lüdenscheid verlegt. „Wir haben im Zuge dessen aus der Unter­nehmergesellschaft eine GmbH gemacht und das Unternehmen damit auf solidere Füße gestellt“, sagt der neue Geschäftsführer Frank Gräfe von Frank ­Gräfe Cargo-Management-Service. Gemeinsam mit Guido Müller, Geschäftsführer von RTM ­Regio Trans Müller aus Kassel, leitet er die Geschicke der ­Kooperation.

Direkter Kontakt mit den Kunden

„Jumper gibt es seit zehn Jahren, jetzt ist der richtige Zeitpunkt, etwas zu verändern“, sagt Gräfe. Bislang hat Jumper als Kurierdienst-Kooperation agiert, jetzt liegt der Fokus auf dem direkten Kontakt zum Kunden. „Wenn wir nach vorne kommen wollen, geht’s nur auf dem digitalen Weg“, fügt Gräfe hinzu. Daher habe Jumper Mitte Juni eine digitale Plattform gestartet, auf der Kunden ihre Sonderfahrten einstellen können und „wir dafür sorgen, dass ein regionaler Partner zeitnah ein Angebot im Namen von Jumper erstellt, egal, von wo in Deutschland nach wo in Europa“.

Zeitnah heißt innerhalb einer halben Stunde.„Wir sind zwar nicht die ersten, die auf die Idee gekommen sind, eine Onlineplattform zu gründen, haben aber festgestellt, dass sich viele Kunden davor scheuen, bei anderen Plattformen etwas einzustellen, weil sie nicht möchten, dass sie 50 bis 60 Angebote bekommen, die sie durchforsten müssen“, ergänzt Bastian Gräfe, der im Oktober 2018 ins Unternehmen seines Vaters eingestiegen ist. Bei Jumper bekommt der Kunde genau ein Angebot, das er annehmen oder ablehnen kann. „Bucht jemand die Jumper-Dienstleistung, kann er sich da­rauf verlassen, dass seine Ware mit einem vernünftigen Fahrzeug und ohne Umladen befördert wird“, sagt Gräfe junior. Jeder Partner bekommt ein oder mehrere feste Postleitzahlengebiete zugewiesen, für die er verantwortlich ist. Das hat den Effekt, dass die Transportunternehmen nicht untereinander konkurrieren oder versuchen, sich gegenseitig Aufträge oder Kunden wegzuschnappen.

Das Netz wächst täglich

Jeder Dienstleister gibt über die Plattform das Angebot selbst ab. In einer späteren Version soll es mit festgelegten Verrechnungssätzen möglich sein, Angebote automatisch zu erstellen.Derzeit sind an das Jumper-Netzwerk 25 Partner angeschlossen, die die ihnen zugeteilten Postleitzahlengebiete betreuen. „Das Netz wächst täglich“, sagt Frank Gräfe. Die wichtigsten Wirtschaftszentren Deutschlands decke Jumper mittlerweile ab. Derzeit werden alle großen Hauptstädte bedient, von den zweistelligen Postleitzahlengebieten sind bereits mehr als 65 Prozent vergeben. Es sei zum Teil gelungen, aufgrund der neuen Idee alte Partner zu reaktivieren. „Wir haben uns vorgestellt, mit rund 40 Unternehmen zu arbeiten“, fügt Bastian Gräfe hinzu.

Vorschriften hinsichtlich der Unternehmensgröße macht Jumper nicht, auch selbst fahrende Unternehmer können Partner werden. Die Jumper-Verantwortlichen sind sehr optimistisch, dass ihr Konzept aufgeht. Wer die Jumper-Plattform nutzen will, muss nichts installieren, da sie rein browserbasiert funk­tioniert. „Wir haben uns bewusst ­gegen eine App entschieden, weil es damit eher mal Probleme geben kann. Eine Browser-Variante wird immer aufrufbar sein“, erläutert Bastian Gräfe, der einige Jahre als IT-Berater tätig war. Die Anwendung sei intuitiv bedienbar, eine Einweisung sei daher nicht erforderlich.

SAP-Anbindung für Kunden

„Aus Gesprächen mit potenziellen Kunden wissen wir, dass viele sich eine SAP-Anbindung wünschen“, fügt er hinzu, „um alle Daten einfach in die Plattform laden und herausholen zu können.“ Möglich sei auch, sich dem Transport-Management-System (TMS) von ­Jumper anzuschließen. Es soll aber auch eine Standard-API, eine Schnittstelle zur Anwendungsprogrammierung, für diejenigen Anwender der Plattform eingerichtet werden, die eine andere Software nutzen.Die Anwendung ist als sogenanntes Responsive Design angelegt, sodass sie sich auch mit dem Smartphone nutzen lässt und sich das Menü entsprechend anpasst. Selbst fahrende Unternehmer oder Inhaber, die ab und zu selbst fahren, können demnach auch unterwegs bei einem kurzen Rastplatzstopp auf Anfragen antworten.

Sobald der Kunde bestätigt, geht’s los. Beide können jederzeit Kontakt miteinander aufnehmen – bislang per E-Mail oder Telefon. Voraussichtlich 2020 wird es auch eine Chatfunktion geben. „Das steht auf unserer To-do-Liste“, sagt Gräfe junior. Er fügt hinzu: „Wir entwickeln die Plattform gemeinsam weiter und sind daher dankbar über Feedback der Partner.“Die Abrechnung erledigen Verlader und Dienstleister direkt. Für alle Aufträge, die über die Plattform generiert werden, wird eine Provision von fünf Prozent fällig, aber nur, wenn tatsächlich ein Auftrag zustande gekommen ist. „Wir erwarten von unseren Partnern, dass sie dem Kunden bei Rechnungsstellung klar dokumentieren, dass es sich um einen Jumper-Auftrag handelt“, sagt Frank Gräfe. Das können sie entweder mit der Jumper-Identifikationsnummer oder einem Branding auf dem Rechnungsbogen tun.

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