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ILN und Star planen Fusion Aus zwei mach eins

Foto: Fotolia; Montage: Frank Haug

Die beiden Stückgutkooperationen ILN und Star machen machen Ernst: 2020 wollen sie ein gemeinsames Netzwerk gründen. Die jeweiligen Dienstleister arbeiten schon an den IT-Schnittstellen.

In Sachen Kooperation sind ILN und Star am weitesten fortgeschritten: Die beiden Stückgut-Netzwerke wollen noch 2019 eine gemeinsame Gesellschaft gründen, in die die jeweiligen operativen Tätigkeiten der beiden Partner einfließen, und im Jahr 2020 dann ein gemeinsames Netzwerk aus der Taufe heben.

„Nein, wir haben keinen Masterplan zur Fusion“, sagt ILN-Geschäftsführer Alexander Bauz im Gespräch mit trans aktuell. Das sei aufgrund der Komplexität im Stückgutsystem auch gar nicht möglich. Beide Netzwerke wollen in einzelnen Schritten vorgehen, erst im Rahmen einer kooperativen Lösung im zweiten Halbjahr 2019, um dann zu einer integrativen Lösung zu gelangen.

Übergangszeitraum von sechs bis zwölf Monaten

Zuerst sei geplant, dass beide Partner beziehungsweise deren Mitglieder über eine gemeinsame Schnittstelle auch in das jeweils andere Netz einspeisen, „für einen Übergangszeitraum von sechs bis zwölf Monaten“. Dabei ist vorgesehen, dass alle Partner sowohl über die Regionalhubs von Star als auch über die Transshipment-Points (TSP) von ILN miteinander verbunden sind und dass es für Partner auch möglich wird, sowohl einen Hub als auch einen TSP zu betreiben.

Die Aufrechterhaltung der TSP ist laut Bauz vor allem aufgrund ihrer Gateway-Bedeutung für die internationalen Stückgutverkehre wichtig – „die TSP-Struktur ist hier eine effektivere, weil dezentrale Lösung“. Aber auch die Hub-Struktur habe eine Berechtigung, nämlich um die Abdeckung der Flächen zu garantieren.

Laut Bauz arbeiten bereits vier Projektgruppen an dieser Zusammenführung. Eine besonders große Aufgabe fällt demnach den beiden Softwarehäusern der Kooperationen zu, genauer den Anbietern ASL für Star und Equicon für ILN, die jeweils für ihre Kunden eine Software erarbeitet haben, um die Systemabläufe zu steuern. „Bei Sendungsdaten und -status ist das kein Problem, da nutzen wir die Fortras-100-Schnittstelle. Knifflig wird es hingegen bei Bildern, Abliefernachweisen und Clearingdaten sowie bei den zahlreichen Verfügungen und Nachrichten“, sagt Bauz. Am Reißbrett, so Bauz, lasse sich diese Übergangsphase nicht entwerfen, die Optimierung der Zusammenarbeit müsse im Rahmen der gemeinsamen Gesellschaft erfolgen, an der jeder der Partner 50 Prozent halten soll.

Beide Systemzentralen bleiben erhalten

In die Gesellschaft, über deren Sitz noch entschieden werden muss, sollen laut Bauz die beiden Netzwerke ILN und Star jeweils ihre Verträge übertragen. „Das Ziel ist, dass die beiden Einzelgesellschaften dann nur noch als Besitzgesellschaften erhalten bleiben.“ Die zwei Systemzentralen – ILN in Sinzig, Star in Homberg/Efze – sollen Bestand haben, um die Mitarbeiter und deren Expertenwissen zu behalten. Eine Fusion bringt laut Bauz Vorteile für alle: So könne das neue Konstrukt eine durchschnittliche Nachlaufentfernung von nur 31 Kilometern bringen, wobei laut Bauz geplant rund 80 Prozent der Sendungen in der Nachlaufzone 1 und 2 (bis 60 Kilometer) liegen werden. „Das neue Netz wird das dichteste und kompakteste in Deutschland, gleichzeitig wird für die Partner die einzelne Region immer noch individuell skalierbar sein.“

Wer zum Beispiel noch 14 Meter Sammelgut in der Produktion habe, profitiere von der guten Anbindung über den Zentralhub, andererseits bieten die TSP eine kurze Anbindung und einen geringeren Auslastungsverlust. Mit dem kombinierten Netzwerk aus Star und ILN, so die Hoffnung, wird das neue Netz für neue Partner attraktiv, sodass Partnerausfälle im Netz wegen mangelnder Nachfolge oder einem Marktaustritt ausgeglichen werden können.

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