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Gesundheitsschutz im Fokus DB Schenker setzt auf Exoskelette

Exoskelett, DB Schenker, Ottobock Bionic Exoskeletons Foto: Ralf Lanzinger

Flächendeckender Einsatz von Exoskeletten nach erfolgreichen Tests – präventiver Gesundheitsschutz bei DB Schenker.

Nach Abschluss einer wissenschaftlich begleiteten Testphase setzt DB Schenker in Deutschland erstmals Exoskelette im Regelbetrieb in Lager und Warenumschlag ein. Als erster Hersteller wurde Ottobock Bionic Exoskeletons in das Portfolio der zugelassenen Betriebsmittel für Sicherheit und Gesundheitsschutz aufgenommen, und zwar mit den Modellen der so genannten Paexo-Serie. Weitere Varianten anderer Anbieter sollen folgen.

Beim Einsatz von Exoskeletten steht für DB Schenker der präventive Gesundheitsschutz im Vordergrund. Frank Stehn, Betriebsrat und verantwortlich für das Gesundheitsmanagement beim Logistikdienstleister in Deutschland, erklärt: „Muskel-Skelett-Erkrankungen sind in Deutschland und international eine der häufigsten Ursachen von Arbeitsunfähigkeit und eingeschränkter Einsatzfähigkeit im Beruf. Verursacht werden sie insbesondere durch körperliche Fehlbelastungen bei der Arbeit.“ Und weiter: „Angesichts der hohen körperlichen Anstrengung bei der manuellen Lastenhandhabung kommt den Arbeitgebern in der Logistik in diesem Zusammenhang eine ganz besondere Verantwortung zu. Der Einsatz von Exoskeletten stellt hier einen wertvollen Ansatz für die Verbesserung der ergonomischen Rahmenbedingungen von Arbeitsplätzen dar. Auch weil Exoskelette die bei den typischen Tätigkeiten in der Logistik geforderte Flexibilität bestens unterstützen.“

Entscheidung auf Basis von Tests und Studien

Seit 2019 testet DB Schenker systematisch den Einsatz von Exoskeletten. Zuletzt gab es im Sommer 2021 über einen Zeitraum von vier Wochen praxisbegleitende Testreihen an verschiedenen Standorten in der Kontraktlogistik, der Luft- und Seefracht sowie im Landtransport. Dabei standen spartenübergreifend das Verpacken und die Kommissionierung im Fokus. Der Hersteller Ottobock hat für diese Tests sogenannte „Experience Pakete“ mit Exoskeletten, intensiver Einweisung vor Ort und umfangreichen multimedialen Schulungsmaterialien zur Verfügung gestellt. Schon bei früheren Testreihen hatten DB Schenker und Ottobock den Angaben nach sehr erfolgreich zusammengearbeitet.

Die Tests fanden in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat statt. Ausgewählte Prozesse wurden dabei durch die Firma Motion Miners mittels Sensorik datentechnisch erfasst. Die sensorbasierten Vergleichsmessungen bestätigten den Angaben nach die signifikante Reduzierung von ergonomisch ungesunden Bewegungsabläufen durch die Nutzung von Exoskeletten. Neben dieser Entlastung führt ihr Einsatz nachweislich zu einer verbesserten Körperhaltung bei der Lastenhandhabung. Das stellt einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsprävention dar. Auf dieser Basis sind ausgewählte Exoskelette ab sofort bei DB Schenker unternehmensweit zum Einsatz zugelassen.

Produktivitäts- und Qualitätsverbesserung

DB Schenker geht nach den Ergebnissen der Tests von weiteren positiven Effekten der Exoskelett-Nutzung aus: Die geringere Ermüdung sorgt im Schichtverlauf sowohl für eine Produktivitätssteigerung als auch für einen Rückgang von Qualitätsfehlern. Zudem sieht DB Schenker mit der Unterstützung von Exoskeletten zusätzliche Chancen auf die Inklusion von Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen in den Arbeitsprozess. Die Testergebnisse bei DB Schenker decken sich mit den Erfahrungen des Herstellers Ottobock aus vorhergehenden Studien und Anwendungen: „Die Einführung von unseren Exoskeletten bei DB Schenker bestätigen die positiven Rückmeldungen, die wir seit Jahren aus Warenlagern und Logistikzentren zum Arbeiten mit Exoskeletten erhalten. Die Kombination aus Gesunderhaltung und Produktivitätssteigerung ist in diesem Fall eindeutig belegt“, sagt Dr. Sönke Rössing, Leiter Ottobock Bionic Exoskeletons.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Ziel bei DB Schenker ist es, den operativen Einheiten ein breit gefächertes Portfolio unterschiedlicher Exoskelett-Typen anbieten zu können. Dazu Gerald Müller, Vice President Industrial Engineering bei DB Schenker: „Unsere bisherige Erfahrung ist, dass es nicht das eine Exoskelett gibt, das auf alle Anwendungsfälle passt. Je nach Anforderungsprofil kommen unterschiedliche Typen in Frage. Auch wenn die gesundheitsfördernde Zielsetzung die Gleiche ist.“ DB Schenker hat dafür ein System geschaffen, um Anwendungsfälle mit dem passenden Exoskelett-Modell zu matchen.

DB Schenker

DB Schenker gehört mit mehr als 74.500 Mitarbeitenden an über 2.100 Standorten in über 130 Ländern zu den führenden Logistikdienstleistern weltweit. Das Unternehmen bietet Landverkehr, Luft- und Seefracht sowie umfassende Logistiklösungen und globales Supply Chain Management aus einer Hand. Im Jahr 2022 blickt DB Schenker auf eine 150-jährige Firmengeschichte zurück.

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