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Einschränkungen nach Gotthard-Unfall Schienengüterverkehr gerät ins Stocken

Güterzug ist im Gotthard-Basistunnel entgleist Foto: SBB CFF FFS 3 Bilder

Nach der Entgleisung eines Güterzuges bleibt eine Gotthard-Tunnelröhre gesperrt. Das hat Auswirkungen auf den Bahnverkehr. Was passiert ist und wie es nun weitergehen soll.

Im Gotthard-Basistunnel ist vergangenen Donnerstag auf Höhe der Multifunktionsstelle Faido ein Güterzug entgleist. Seitdem ist die Tunnelröhe gesperrt – und das für den Personenverkehr mindestens noch bis einschließlich Mittwoch, 16. August 2023. Das hat Auswirkungen auf die Güter- und die Personenzüge. Der Bahnverkehr stößt aktuell an seine Grenzen. Das Ausmaß des Schadens kann noch nicht beziffert werden. Verletzt wurde aber niemand.

Güterzug im Gotthard-Tunnel entgleist

Der Güterzug war mit 30 Wagen von Italien nach Deutschland unterwegs. Bei Tempo 100 kam es vermutlich aufgrund eines Rad-Bruchs zu dem Unglück, bei dem 23 Waggons entgleisten. Derzeit untersucht die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) den Vorfall noch. Doch wie sieht es mit Alternativrouten aus? Güterzüge können gemäß der Schweizer Eisenbahnverordnung die Panoramastrecke nämlich nur bis zu einer bestimmten Eckhöhe befahren. Ein Großteil der Binnenverkehr-Transporte gehe nun über diese Strecke, ein kleiner Teil werde temporär auf der Straße befördert, heißt es seitens der SBB.

So will die SBB den Güterverkehr aufrechterhalten

Der Kombinierte Verkehr (Container, Sattelaufleger, Lastwagen) überschreitet die Eckhöhe dieser Panoramastrecke und kann die Gotthard-Achse deshalb nur über den Gotthard-Basistunnel befahren. Deshalb werde der KV im Transitbereich aktuell über die Lötschberg-Simplon-Achse umgeleitet oder in den Ausgangterminals zurückbehalten. „Es gibt nur kleine Einschränkungen bei den Gütertransporten und der Güterfluss ist sichergestellt“, heißt es in einer Mitteilung der SBB. Wobei auf dem Lötschberg aus Kapazitätsgründen nur ein zusätzlicher Güterzug pro Stunde fahren kann. Die Kapazität auf der Nord-Süd-Achse am Gotthard wiederum ist aber um 30 bis 40 Prozent reduziert, gibt Walter von Andrian, Chefredakteur der „Schweizer Eisenbahn-Revue“ in diesem Zusammenhang zu bedenken.

SBB arbeitet mit Hochdruck an einer Lösung

Die SBB arbeitet daher mit Hochdruck an einer Lösung. Inzwischen haben die Untersuchungsbehörden die Unfallstelle im Gotthard-Basistunnel teilweise freigegeben. Die Güter-Lok und die noch fahrbereiten Waggons sind aus dem Tunnel raus. Bis auf Weiteres werden aber alle Güter- und Personenzüge umgeleitet. Am Mittwoch, 15. August 2023, soll dann erneut bewertet werden, wie es weitergehen kann.

Notdürftige Reparatur des Spurwechseltors vonnöten

Da bei dem Unfall das Spurwechseltor, eine Spezialanfertigung für den Gotthard-Tunnel, zerstört wurde, ruht seitdem auch dort der Verkehr. Gegenüber dem Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) erklärte Rudolf Büchi, stellvertretender Leiter Infrastruktur SBB: „Wir versuchen eine Lösung zu finden, dass man es notdürftig repariert, damit wir in der Röhre, die nicht betroffen ist, wieder mit Verkehren fahren können.“

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