Schnell und digital in der Stückgutlogistik: Wie sich das Projekt @ILO beim Logistikdienstleister Dachser bewährt hat und wie die weiteren Pläne sind.
Scannen war gestern: Der Logistikdienstleister Dachser sammelt in zwei Umschlaglägern Erfahrungen mit optischen Scaneinheiten, also mit Kameras im Deckenbereich, die alle Packstücke erfassen und in einem digitalen Zwilling abbilden. Im Sekundentakt werden die Daten von KI-basierten Algorithmen interpretiert. Die Packstücke können so automatisch identifiziert, lokalisiert und vermessen werden – in Echtzeit. Das alles geschieht mithilfe eines spezielles QR-Codes – dem Data Matrix-Code, in dem alle wichtigen Informationen hinterlegt sind.
Die Rede ist vom Projekt @ILO. @ILO steht für Advanced Indoor Localization and Operations und ist ein Forschungsprojekt aus dem Dachser Enterprise Lab, das der Logistikdienstleister mit Zentrale in Kempten gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik (IML) in Dortmund betreibt. Dachser hat dafür zwei Pilotanlagen in den Niederlassungen Unterschleißheim und Öhringen errichtet.

Für Dachser-Vorstandschef Burkhard Eling ist @ILO das vielversprechendste Firmenvorhaben im Bereich der Digitalisierung. „Es kommt in Sachen Effizienzverbesserung einem Quantensprung gleich“, sagt der 51-Jährige im Interview mit der Fachzeitschrift trans aktuell. Er hebt vor allem den Zeitvorteil hervor. „@ILO bringt aber noch weitere Vorteile: Jedes Packstück wird eindeutig einer Relation zugeordnet, wir können es im Lager immer tracken, somit gehören etwaige Suchen und Fehlverladungen der Vergangenheit an“, berichtet Eling. „Damit werden wir noch agiler und können unsere Produktion sehr flexibel auf die Anforderungen unserer Kunden anpassen.“
Kommt @ILO flächendeckend an den Start?
Nachdem @ILO bereits in zwei Pilothäusern installiert ist, sollen dem Dachser-Chef zufolge dieses Jahr noch drei weitere Standorte hinzukommen. „Mitte des Jahres werden wir entscheiden, ob wir @ILO flächendeckend in Europa an den Start bringen werden.“