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Tankstellen-Krise in Großbritannien 300 Fahrer erwünscht – Armee im Einsatz

Foto: Unsplash/Red Dot

In Großbritannien werden in der Versorgungskrise jetzt Fahrer der Armee eingesetzt, um genügend Sprit an die Tankstellen zu schaffen. Auch 300 Fahrer aus dem Ausland dürfen kommen.

Lieferengpässe bei Kraftstoff hatten in der vergangenen Woche für große Aufregung, Hamsterkäufe und lange Schlangen an den britischen Tankstellen gesorgt. Die Lage entspannt sich nur langsam, obwohl immer wieder betont wurde, es gebe nicht zu wenig Kraftstoffvorräte, sondern lediglich zu wenig Fahrer für ihren Transport. Seit Montag früh werden jetzt 200 Soldaten Im Rahmen der „Operation Escalin“ eingesetzt, darunter 100 Fahrer, um die Tankstellen zu entlasten, teilte die britische Regierung mit.

Soldaten bei Speditionen eingewiesen

Die Spritnachfrage habe sich im Laufe der Woche stabilisiert, und es werde jetzt mehr Kraftstoff geliefert als verkauft. In einigen Landesteilen gebe es aber immer noch Probleme. Die Soldaten, die jetzt den Kraftstoff verteilten, seien in den vergangenen Tagen an verschiedenen Speditionsstandorten im ganzen Land eingewiesen worden.

300 Tankwagenfahrer dürfen auf die Insel

Als weiteren Schritt zur Bewältigung des Drucks auf die Versorgungskette und aufgrund der „außergewöhnlichen Umstände“ will die Regierung es 300 Tankwagenfahrern erlauben, ab sofort bis Ende März 2022 auf die Insel zu kommen. Die Transportunternehmen könnten sich entsprechend ausgebildete Fahrer suchen und ihre Bewerbungen beim Wirtschaftsministerium einreichen, heißt es. Dieses stelle dann nach der Einwanderungskontrolle einen Arbeitsvertrag für die Fahrer aus.

Lebensmittelfahrer dürfen bis Ende Februar bleiben

Lediglich bis zum 28. Februar dürfen 4.700 Fahrer von Lebensmitteltransporten in Großbritannien bleiben. Sie können ab Ende Oktober einreisen und sollen unter anderem für die kritische Versorgung zur Jahreswende sorgen. Der traditionelle „Christmas turkey“, der Truthahn zu Weihnachten, wird aber schon vorher geschlachtet. Deshalb dürfen zwar auch 5.500 Arbeitnehmer für die Geflügelindustrie ab Ende Oktober einreisen. Sie müssen aber schon am 31. Dezember wieder raus.

Wirtschaftminister will gute Löhne

Der britische Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng fährt eine klare Linie: Er will, dass die Arbeitgeber langfristig in die heimische Arbeitnehmerschaft investieren und sich nicht auf Arbeitskräfte aus dem Ausland verlassen, um eine hochqualifizierte Wirtschaft mit guten Löhnen aufzubauen. „Visa sind auf Dauer keine Lösung, Reformen innerhalb der Branche sind unerlässlich“, sagte er.

Wohlergehen der Beschäftigten erhöhen

Die Regierung arbeite mit der Industrie zusammen, um langfristige Lösungen für den Mangel an Lkw-Fahrern zu finden. Mehr Menschen müssten ermutigt werden, in den Sektor einzusteigen. Man wolle auch die Standards für Lkw-Parkplätze verbessern und das Wohlergehen der Beschäftigten erhöhen. Die Zahl der Prüfungen für Lkw-Führerscheine werde sofort erhöht, bei „Qualifizierungs-Bootcamps“ sollten bis zu 4.000 neue Fahrer ausgebildet werden.

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