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Expertentalk beim trans aktuell-Symposium Alternative Antriebe in der Praxis

v. li.: Carsten Hemme, Nikolaja Grabowski, Sascha Hähnke, Christine Hemmel, Matthias Rathmann Foto: Andreas Fischer

Alternative Antriebe im Praxiseinsatz: In einer Talkrunde diskutierten trans aktuell-Chefredakteur Matthias Rathmann und Elvis-Vorstand Nikolja Grabowski darüber mit Christine Hemmel, Sascha Hähnke und Carsten Hemme.

Vorreiter sein in puncto Klimaschutz: Zahlt sich dieser Einsatz aus? Und was wünschen sich die Praktiker, damit die Verkehrswende gelingen kann? In einer Talkrunde diskutierten trans aktuell-Chefredakteur Matthias Rathmann und Elvis-Vorstand Nikolja Grabowski darüber mit den Referenten des trans aktuell-Symposiums.

Kunden wollen CO2-Reduzierung in ihren Tendern

Carsten Hemme (Paneuropa Transport) äußerte sich deutlich unaufgeregt zur derzeitigen Liefer- und Preisproblematik bei LNG und sagte voraus, dass sich dies einpendeln werde. „Wir bereuen unseren Einsatz absolut nicht“, sagte er und berichtete von Tendern von Großkonzernen, die sich zunehmend das Thema CO2-Reduzierung auf die Fahne schreiben wollen. „Von daher haben sich die Anstrengungen der vergangenen Jahre auf jeden Fall gelohnt, denn über einen Preis, der annähernd gleich wie die anderen ist, kann man sich nicht mehr qualifizieren.“

Pluspunkte für klimafreundlichere Lösungen

Das deckt sich mit den Erfahrungen von Sascha Hähnke (Rhenus Transport). So gebe es etwa bei Ausschreibungen der kommunalen Müllentsorgung Punkte für klimafreundlichere Lösungen. Und auch die Tochter Contargo profitiere im Seehafen-Hinterlandverkehr von den batterieelektrischen Fahrzeugen, weil sich zunehmend auch Reeder über eine grüne Logistikkette Gedanken machten.

Bei der Spedition Schanz habe der Kunde, für den der Lkw im Einsatz sei, die Teilnahme an dem Oberleitungs-Testversuch ausdrücklich unterstützt, berichtete Christine Hemmel. „Zwischenzeitlich haben wir sogar Anfragen anderer Kunden dazu. Die würden sogar mehr bezahlen und dies dann an ihre Kunden weitergeben.“

Elvis-Partner von LNG überzeugt

Laut Grabowski sind die LNG-Nutzer unter den Elvis-Mitgliedern derzeit aufgrund der Preislage bei LNG verunsichert, aber generell seien die Partner fest überzeugt von ihrem Einsatz in puncto CO2-Minderung. „Sie stellen fest, dass Leuchtturmprojekte dieser Art bei den Kunden ankommen und dass dies ein Differenzierungspotenzial ist gegenüber Kunden, dem Wettbewerb und auch den eigenen Mitarbeitern.“

Forderungen an die OEM und an die Politik

Wünsche bleiben aber offen, etwa im Hinblick auf die Fahrzeughersteller. Die OEM haben es laut Hähnke verschlafen, dass es auch im Nahverkehr Einsatzmöglichkeiten für schwere E-Lkw gebe, und hätten jetzt kein Angebot parat. Hähnke wünscht sich zudem, dass alle Beteiligten akzeptieren, dass auch jeder Antrieb seine Berechtigung habe, je nach Einsatzart. „Wir brauchen schlicht alle alternativen Antriebe“, sagte er mit Verweis auf die Klimaziele.

Hemme richtete den Appell an die Politik, für mehr Planungssicherheit zu sorgen und nicht die Fehler wie beim Biodiesel zu wiederholen. Kurzfristige Entscheidungen zu Fördermitteln oder zur Mautbefreiung seien Gift für die Branchenunternehmen, die ihre Fahrzeuge sieben, acht oder gar neun Jahre fahren müssten. Laut Hemme sollte man LNG zudem auch nicht vorschnell nur als Brückentechnologie abtun. Die Entwicklung von Bio-LNG sei vielversprechend und noch lange nicht abgeschlossen.

Auch Elvis-Vorstand Grabowski setzt auf Fakten und sieht LNG derzeit klar im Vorteil. Deutschlandweit gibt es schon 86 Lkw-fähige Tankstellen. „Daher ist es doch logisch, die vorhandene Technik auf dem Weg zur Dekarbonisierung zu nutzen“, sagte er.

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