Das Land Baden-Württemberg wird eigenen Angaben nach gegenüber dem Bund die Initiative ergreifen um Verbesserungen im Transportrecht für Tiere auf EU- Ebene voranzubringen.
Konkret sollen unter anderem lange Transporte von Schlachttieren in Drittländer verboten sowie standardisierte Versorgungsstationen an den EU- Außengrenzen angebracht werden, erklärte das baden-württembergische Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz.
„Wir dürfen die Verantwortung für unsere wertvollen Zucht- und Nutztiere und für Schlachttiere aus Baden-Württemberg nicht an der EU-Außengrenze abgeben“, verkündete der zuständige Minister Peter Hauk (CDU).
Auf entsprechende Maßnahmen einigten sich Vertreter des Ministeriums und von Verbänden kürzlich bei einem von Minister Hauk einbezogenen Runden Tisch. Tiere sollten demnach nur dann an Drittländer verkauft und transportiert werden, wenn auch im Drittland ein tiergerechter Umgang gewährleistet werde, erklärte Hauk weiter.
Im Rahmen einer freiwilligen Selbstverpflichtung haben die an den Tiertransporten beteiligten Verbände gemeinsam mit dem Ministerium beschlossen, auf die Vermarktung lebender Tiere aus Baden-Württemberg zur Schlachtung in Drittländer zu verzichten.
Geplant seien ferner der Ausbau von Schulungskonzepten für Fahrer und Betreuer der Tiertransporte. Damit einhergehen würden konkrete Regeln zur Versorgung und Betreuung der Tiere. Auch die Vorlage eines detaillierten Notfallplanes für die Beförderung von lebenden Tieren in Drittländer soll verpflichtend eingeführt werden, gab das Ministerium an. Dieser solle individuell auf die jeweiligen Transportrouten abgestimmt werden.
Anstoß des Zusammenkommens von Verbänden und Politik zum Thema Transport von Tieren in Drittländer war eine im vergangenen Jahr ausgestrahlte Sendung des ZDF, die über Missstände bei Tiertransporten berichtete.