Das Logistikunternehmen Schüchen muss bis Anfang Mai den Geschäftsbetrieb einstellen. Fehlende Investoren sorgen für ein Aus des Automobil-Logistikers.
Nach Angaben des Insolvenzverwalters Markus Ernestus haben mehrere Großkunden unerwartet ihre Verträge gekündigt. Der vom Darmstadter Amtsgericht bestellte Insolvenzverwalter werde das seit 70 Jahren bestehende Unternehmen auflösen müssen. "Wir wollen die bestehenden Aufträge jetzt bis Anfang Mai an die neuen Vertragspartner unserer Kunden ordnungsgemäß übergeben", sagt Ernestus. Der Verwalter will sich bei den Übergabegesprächen dafür stark machen, dass ein Großteil der insgesamt 740 Mitarbeiter von den nachfolgenden Logistikunternehmen übernommen werde.
Die letzten Entwicklungen seien überraschend gewesen, heißt es in einer Mitteilung. Ernestus habe den Geschäftsbetrieb von Schüchen nach der Insolvenzantragsstellung vom 21. Februar schnell stabilisiert und reibungslos weitergeführt. Wegen weggebrochener Aufträge würden sich Investoren aber nicht mehr für Schüchen interessieren. Die Liquidation des Unternehmens sei unausweichlich.
Schüchen International ist im Automotiv-Bereich tätig. Das Unternehmen erwirtschaftete zuletzt in der Speditionssparte rund 118 Millionen Euro und im Logistikbereich rund 5,7 Millionen Euro.