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Wasserstoff statt Flüssiggas Aus für LNG-Terminal in Wilhelmshaven

Foto: Scania/Peggy Bergman

Der Energiekonzern Uniper hat sich von Plänen für ein LNG-Terminal in Wilhelmshaven verabschiedet und setzt jetzt auf Wasserstoff.

Im deutschen LNG-Markt gebe es derzeit „zu wenig Interesse an der langfristigen Buchung großer LNG Regas-Kapazitäten“, teilte das Unternehmen mit. Die Errichtung eines schwimmenden Importterminals für verflüssigtes Erdgas (LNG) wurde deshalb abgesagt, stattdessen arbeitet Uniper an einer Machbarkeitsstudie zu einem „nationalen Knotenpunkt“ für Wasserstoff in Wilhelmshaven. Weitere LNG-Terminals sind in Deutschland noch in Brunsbüttel und Stade geplant.

Zehn Prozent des deutschen Bedarfs an Wasserstoff

Uniper erwägt, ein Importterminal für grünes Ammoniak zu bauen, das einen sogenannten Ammoniak-Cracker zur Herstellung von Wasserstoff erhält, erläuterte das Unternehmen. Darüber hinaus sei eine Elektrolyseanlage in der Größenordnung von 410 Megawatt geplant. „Importterminal und Elektrolyse gemeinsam würden rund 295.000 Tonnen Wasserstoff produzieren und damit rund zehn Prozent des Bedarfs für ganz Deutschland im Jahr 2030 decken können“, unterstrich der Energiekonzern.

Der in Wilhelmshaven klimafreundlich erzeugte Wasserstoff könnte der Versorgung der lokalen Industrie dienen, aber auch in das geplante nationale Wasserstoffnetz eingespeist werden. Das Projekt „Green Wilhelmshaven“ würde in der Energiewende die Versorgungssicherheit unterstützten, hieß es weiter. Die Ammoniak-Split-Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff wäre die erste skalierte Anlage ihrer Art.

Extrem energieaufwendiger Prozess kritisiert

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) würdigte die Prüfung von Alternativen zu Frackinggas durch Uniper als „den richtigen Weg“. Allerdings müssten die Untersuchungen ergebnisoffen sein. Bedacht werden sollte auch, dass Ammoniak zwar aus erneuerbaren Energien hergestellt werden könne. Dieser Prozess sei jedoch extrem energieaufwendig und die benötigten Mengen stünden in absehbarer Zeit nicht zur Verfügung. „Wenn erneuerbares Ammoniak mit hohen Umwandlungsverlusten nach Deutschland importiert wird, im Herkunftsland aber die fossilen Kraftwerke weiter qualmen, ist für das Klima nichts gewonnen“, unterstrich die Organisation.

Uniper ist ein internationales Energieunternehmen mit rund 12.000 Mitarbeitenden in mehr als 40 Ländern. Das Unternehmen plant, in der europäischen Stromerzeugung bis 2035 CO2-neutral zu werden. Mit rund 35 Gigawatt installierter Kapazität gehört Uniper zu den größten Stromerzeugern weltweit.

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