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TX Logistik Unterstützung für Zero Emission

Foto: TX Logistik

TX Logistik will mit Partnern den Umstieg auf die Schiene erleichtern. Zudem bietet das Eisenbahnunternehmen neue maritime Verkehre an.

CO2-Einsparung ist ein Thema, mit dem TX Logistik die Verlagerung von Verkehren von der Straße auf die Schiene vorantreiben will. Unter dem Motto „Pure Green Pioneers“ will das Eisenbahnunternehmen dies mit Partnern forcieren. Dazu gehören die Unternehmen Vegatrans und Kässbohrer Transport Technik sowie das Beratungsunternehmen Linkin-Biz.

Rollbare Fahrzeuge können auf Taschenwaggons verladen werden

Um den Umstieg auf die Schiene einfacher zu machen, präsentierten Vegatrans und TX Logistik auf der zurückliegenden Messe Transport Logistic in München zwei Umschlagsysteme: zum einen die Plattform Nikrasa, die vom Logistik-Kompetenz-Zentrum (LKZ) Prien, Bayernhafen und TX Logistik entwickelt wurde und die für die Verladung nicht kranbarer Sattelauflieger im Kombinierten Verkehr gedacht ist. Zum anderen das System Roadrail-Link, mit dem Nutzfahrzeuge auf die Schiene verladen werden können. „Das ist eine sinnvolle Ergänzung, weil damit jedes rollbare Fahrzeug auf Taschenwaggons verladen werden kann“, sagt Franz Blum, Vegatrans-Geschäftsführer, im Gespräch mit trans aktuell. Damit werde der für den Transport von Trailern prädestinierte Wagentyp nach Bedarf zu einem Autowaggon. Entwickelt wurde die Plattform von Vegatrans und Kässbohrer Transport Technik. Durch eine sogenannte Transportpfanne braucht es keine besondere Vorrichtung am Wagen, eine Rampe für das Auffahren der Fahrzeuge ist bereits integriert. „Dadurch erweitern wir ganz klar das Anwendungsfeld der Bahn“, sagt Blum. Berit Börke, CSO von TX Logistik, ergänzt: „Mit diesem System, das wie ein Adapter funktioniert, haben wir mehr Kombinationsmöglichkeiten bei der Realisierung von Schienengüterverkehren.

Foto: TX Logsitik
Huckepack: Über das System Roadrail-Link kann jedes fahrbare Fahrzeug auf den Taschenwagen geladen werden.

Das System kann auch als Alternative für die technisch anfällige und wartungsintensive Rollende Landstraße effizient genutzt werden, indem Nikrasa und Roadrail-Link gemeinsam eingesetzt werden.“ TX Logistik ist nach Angaben von Börke gut unterwegs. Die Angebote auf der Ost-West-Achse wurden weiterentwickelt. „Von Deutschland nach Wien, Budapest und Curtici in Rumänien erreichen wir eine hohe, stabile Qualität, die unsere Kunden zu schätzen wissen.“ Neue Projekte in Rumänien befinden sich in der Vorbereitung. Das Unternehmen aus Troisdorf plant den weiteren europäischen Ausbau seiner Geschäfte auch im Bereich der maritimen Verkehre. TX Logistik bietet seit Juli eine zusätzliche Verbindung ab Rotterdam nach Kornwestheim, die über das ­System Boxxpress.de abgewickelt wird, zu dessen Gesellschaftern TX Logistik gehört. „Damit erweitern wir unser Netzwerk und unser Kundenportfolio“, sagt Börke.In den Skandinavien-­Verkehren gebe es wieder Stabilität, nachdem TX Logistik 2018 seine Lizenz in Schweden zurückerhalten habe und seit Juni auch im Besitz der B-Lizenz für Dänemark sei. „Vor allem in Schweden stehen wir auf guten und soliden Füßen“, sagt Börke.

"First in - First out" fängt Verspätungen auf

Um der Nachfrage nach Kapazitäten in Schweden gerecht zu werden, wird unter anderem die Frequenz auf der Strecke ­Trelleborg–Malmö–Eskilstuna ab September von sechs auf sieben Rundläufe erhöht. Eine Stärke von TX Logistik sind die Verkehre über den Brenner. Acht Linien laufen von Deutschland und Dänemark nach Verona. Anfang dieses Jahres hat das Unternehmen am Standort Kufstein ein Hubkonzept realisiert. Von dort aus pendeln täglich alle zwei bis drei Stunden Vectron-Loks nach Italien. Auf der Basis eines harmonisierten Wagenparks und in Verbindung mit dem Prinzip „First in – First out“ können Verspätungen leichter aufgefangen werden. Mit einem neuen Rundlaufkonzept wurde neben der Qualitätssteigerung auch die verfügbare Kapazität pro Woche um 26 Prozent deutlich erhöht. Dies sei ein Beispiel, wie der Eisenbahnlogistiker auf die qualitativen Herausforderungen mit neuen Konzepten reagiere.Viele Probleme sind laut Börke durch Engpässe auf Zulaufstrecken sowie fehlende nationale und internationale Abstimmungen im Baustellenverkehr verursacht. Und das sind nicht die einzigen Schwierigkeiten. „Viele Terminals sind überlastet. Das beeinträchtigt die Aufnahme weiterer Verkehre“, sagt Börke. „Wenn wir das Ziel ‚Zero Emission‘ wirklich erreichen wollen, brauchen wir nicht nur politische Bekenntnisse, sondern konzertierte, verbindliche Aktionen zur Unterstützung des Intermodalverkehrs.“

Zu den Forderungen von TX-Logistik-Vorstand Börke und auch von Vegatrans-Chef Blum gehört daher ein Investitionsschub, um die Terminalsituation zu verbessern. „Gerade in München ist alles voll, im gesamten Großraum fehlt es an Gleisen und Flächen. Um hier etwas zu ändern und den Zugang zu den Gemeinden zu bekommen, braucht es sehr viel politische Willensbildung“, sagt Franz Blum. Auch eine Erweiterung der möglichen Zuglängen im Netz von 550 Metern auf 750 Meter ist für beide Eisenbahnexperten maßgeblich für eine Verbesserung der Qualität im Intermodalverkehr. „Besser wären sogar 1.000 Meter auf bestimmten Korridoren – das wäre der Durchbruch für das Segment“, sagt Blum.Zusammen mit einer besseren Taktung könnten so eine höhere Frequenz und kürzere Laufzeiten erzielt werden. „Das würde für den Schienengüterverkehr eine bessere Effizienz bedeuten, was sich deutlich auf die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der Straße auswirken würde“, sagt Börke. „Wenn es aber so weitergeht wie bisher, wird es keinen Schub geben.“ Und damit würden auch die Klimaziele der Politik nicht erreicht werden. „Die Verlagerung von einem Prozent des Güterverkehrs auf die Schiene würde jährlich zu einer Reduzierung von 500.000 Tonnen CO2 führen“, sagt Börke. Franz Blum von Vegatrans ergänzt: „Der Güterverkehrsmarkt wird das nicht selbst regeln können. Es braucht mehr gezielte Förderung und einen enormen Investitionsschub, um positive Anreize statt Verboten zu erzeugen.“

Dieser Artikel stammt aus diesem Heft
trans aktuell, Ausgabe 18/2019
trans aktuell 18 / 2019
13. September 2019
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