Traton legt Rekordbilanz vor So viele Lkw wie nie

Foto: MAN, Scania

Neue Bestwerte bei Umsatz und Absatz: Der Fahrzeugbauer Traton legt starke Zahlen vor – und stellt sich der Antriebswende. Was mit Blick auf die E-Mobilität im laufenden Jahr geplant ist.

Der Nutzfahrzeughersteller Traton hat in einem schwierigen Marktumfeld im vergangenen Geschäftsjahr neue Rekordwerte erzielt. Auch der Ausblick aufs laufende Jahr fällt positiv aus. Vorstandschef Christian Levin sagte bei der Bilanzvorlage am Dienstag, das Orderbuch sei gut gefüllt. „Die Produktion fürs komplette Jahr ist mehr oder weniger ausverkauft.“ Der Firmenchef erwartet beim Absatz und Umsatz einen Zuwachs in einem Korridor von 5 bis 15 Prozent – sofern sich die Lieferengpässe und Folgen des Ukraine-Kriegs für den Konzern nicht verschärfen.

Im vergangenen Geschäftsjahr ist es dem Unternehmen, zu dem die Marken MAN, Navistar, Scania und VW Truck & Bus in Südamerika gehören, gelungen, neue Bestmarken bei Umsatz und Absatz zu erreichen. Der Umsatz schnellte um knapp ein Drittel auf 40,3 Milliarden Euro in die Höhe. Der Absatz durchbrach erstmals die Mauer von 300.000 Einheiten. Ein Plus von zwölf Prozent bedeutete am Ende eine Zahl von 305.485 weltweit ausgelieferten Nutzfahrzeuge. Das Gros waren mit 254.300 Einheiten Lkw, deren Absatz um zehn Prozent wuchs. Auch das operative Ergebnis machte einen gewaltigen Sprung und kletterte von 0,4 auf 1,6 Milliarden Euro. Entsprechend stieg die operative Rendite um 2,6 Punkte auf 3,9 Prozent.

Traton-Chef Levin: hoher Bedarf an Flottenerneuerung

Als Gründe für die dynamische Geschäftsentwicklung führte Vorstandschef Levin zum einen die hohe Nachfrage nach Flottenerneuerung an. Einen erheblichen positiven Einfluss hatte auch die Integration des US-Truck-Herstellers Navistar. Die Traton-Marken konnten ferner Preiserhöhungen durchsetzen und am wachsenden Servicegeschäft partizipieren. Damit ist es dem Unternehmen gelungen, die negativen Einflüsse durch den temporären Produktionsstillstand bei MAN in München zu kompensieren. Das Unternehmen litt erheblich unter den Lieferschwierigkeiten, vornehmlich bei Kabelbäumen aus der Ukraine. „Dass es MAN Truck & Bus trotz der sechswöchigen Produktionsunterbrechung gelungen ist, ein bereinigtes operatives Ergebnis von 139 Millionen Euro zu erzielen, ist eine beachtliche Leistung“, sagte Traton-Finanzvorständin Annette Danielski. Der MAN-Umsatz lag mit 11,3 Milliarden Euro leicht über dem Vorjahreswert.

Trotzdem sieht Vorstandschef Levin bei MAN weiteren Handlungsbedarf, um die Profitabilität zu erhöhen. Im Markenvergleich hat der Hersteller aus München das Nachsehen: Im vierten Quartal 2022 lag die Umsatzrendite bei 1,8 Prozent, Scania war mit 10,5 Prozent zweistellig und VW Truck & Bus annährend zweistellig. Traton reagierte unter anderem mit einer Verlagerung von Teilen der Produktion nach Krakau und einem Verkauf des Werks im österreichischen Steyr – wo inzwischen Elektro-Lkw von Volta Trucks vom Band rollen. Für die MAN-Mitarbeiter haben die Einschnitte Folgen: „Die Personalmaßnahmen sind auf der Spur und werden weiter umgesetzt“, sagte Levin.

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Im vollen Gange ist bei MAN auch die Transformation auf alternative Antriebskonzepte: Am Standort Nürnberg entsteht eine große Batteriefabrik – ausgelegt auf 100.000 Batteriepacks im Jahr, der Produktionsstart ist für 2025 angestrebt. Ein Jahr früher – 2024 – geht es in München los mit der Fertigung des eTrucks. Der batterieelektrisch angetriebene schwere Lkw soll nach MAN-Angaben Reichweiten bis zu 800 Kilometer schaffen. Hand in Hand geht der Hochlauf der Lkw-Produktion mit dem Hochlauf der Ladeinfrastruktur: Milence, das Gemeinschaftsunternehmen von Traton, Volvo Group und Daimler Truck, werde die ersten Ladepunkte in Betrieb nehmen. 1.700 Hochleistungs-Ladesäulen an den Hauptachsen Europas innerhalb von fünf Jahren sind das Ziel.

Was Traton bei der Elektromobilität plant

Traton spürt nach eigenen Angaben großes Interesse an der E-Mobilität. Im vergangenen Jahr verkaufte das Unternehmen weltweit 1.740 Elektrofahrzeuge. Aktuell liegen 2.366 Neuaufträge vor. Auch Scania treibt wie MAN den Ausbau in Richtung Nachhaltigkeit voran. „Ziel sind bis 2030 100 Prozent grüne Batterien, Stahl, Aluminium und Gusseisen in der Produktion“, kündigte Traton-CEO Christian Levin an. Ehe der Elektro-Lkw das Geschehen dominiert, will Traton aber auch noch mit einem optimierten Verbrenner punkten: Die neu entwickelte 13-Liter- Motorenplattform soll Schritt für Schritt weltweit zum Einsatz kommen, nachdem sie ihre Premiere im Scania Super feierte.

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Die Scania-Kunden, die den neuen Antriebsstrang bereits kauften, seien davon ebenso begeistert, wie die Fachpresse, schwärmte Levin – und erwähnte den Sieg des Scania im renommierten 1.000 Punkte-Tests des ETM Verlags, zu dem auch das Portal eurotransport.de gehört.

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