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Transportwelt Kommentar: Fragliche Maßnahme

Kommentar: Fragliche Maßnahme

Sollten die Bedenken der Kritiker, Nutzfahrzeughersteller und einschlägigen Verbände des Straßengüterverkehrs im Streit über die C02-Grenzwerte für leichte Nutzfahrzeuge am Ende doch noch das Schlimmste verhindern können? Wenn der Verkehrsausschuss des EU-Parlaments in seiner jüngsten Stellungnahme zur CO2-Regelung für leichte Nutzfahrzeuge auch nur geringfügige Änderungen vorgeschlagen hat, ist dies doch zumindest ein Schritt in die richtige Richtung. Einen sanft nach hinten geschobenen Einführungstermin und niedrigere Prozentsätze in der Übergangsphase wären vernünftig, die extrem ambitionierten Flotten-Grenzwerte sind dadurch aber noch lange nicht vom Tisch. Kosten drücken auf Hersteller und Gewerbe Nicht überzeugend ist zudem das Argument, nur fordernde Ziele schafften Innovationsdruck und sicherten der Industrie Technologieführerschaft. Im Pkw-Bereich mag das so sein, die Situation bei den leichten Nutzfahrzeugen ist aber eine andere, selbst wenn ein Teil der Lieferwagen und Transporter von Pkw-Motoren angetrieben wird. Technisch werden weitere Verbrauchs- und somit CO2-Reduzierungen in absehbarer Zeit nicht ohne erheblichen Aufwand zu realisieren sein. Die dafür aufzubringenden Investitionen werden die Hersteller enorm belasten, die Kosten werden sie zumindest teilweise auf ihre Kunden abwälzen. Von den betroffenen Fahrzeugen sind jedoch die Betreiber vieler Großflotten und vor allem der Mittelstand abhängig. Stadtlieferwagen verdrängen 3,5-Tonner Davon abgesehen ist fraglich, ob die Maßnahme zum Erreichen der Klimaschutzziele der EU bis 2020 überhaupt Wesentliches beiträgt. Ein aktueller Mercedes Sprinter mit 3,5 Tonnen Gesamtgewicht verbraucht je nach Konfiguration zwischen neun und zwölf Liter pro 100 Kilometer, macht zwischen 238 und 318 Gramm CO2. Der Verbrauch eines Fiat Doblo jüngster Generation beispielsweise liegt bei gut sechs Litern, also rund 160 Gramm CO2. Die Konsequenz aus der geplanten EU-Regelung ist klar: Die kleineren Stadtlieferwagen werden die größeren 3,5-Tonner verdrängen. Mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die CO2-Bilanz des Segments: Um das Volumen eines Transporters mit 3,5 Tonnen Gesamtgewicht zu transportieren, sind schließlich vier Stadtlieferwagen notwendig.

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