Die Musik spielt weiter in den Nordseehäfen. Das erfordert leistungsfähige Anbindungen ans Hinterland.
Welchen Weg nimmt ein Container aus Asien künftig durch Europa? Experten gehen davon aus, dass Adriahäfen wie Koper oder Rijeka für Reedereien immer interessanter werden. Für Schiffe, die zuvor den Suezkanal passiert haben, empfehlen sie sich allein schon durch ihre geografische Nähe. Die Schiffe müssten nicht erst die Iberische Halbinsel und Frankreich umfahren, sondern könnten gleich im Mittelmeer vor Anker gehen. Der weitere Transportweg im Hinterland könnte sich dadurch ebenfalls beträchtlich verkürzen.
Doch die Entfernung ist nur einer von vielen Faktoren, die eine mögliche Verlagerung von den Nordseehäfen zu den adriatischen Häfen auslösen könnten. Das verdeutlicht eine Studie des niederländischen Prognoseunternehmens NEA im Auftrag der Hafengesellschaften Antwerpen, Rotterdam und Hamburg.
Ein ganzes Bündel an Maßnahmen spricht demnach auch weiterhin für die belgischen, niederländischen und deutschen Nordseehäfen. Eine zentrale Rolle spielt die Hafeninfrastruktur: Diese Häfen eignen sich zum Beispiel auch für größere Schiffe, was Reedereien Vorteile mit Blick auf Kosten und Effizienz bringt. Auch die Nähe zum Markt ist gegeben. Denn in der nördlichen Hälfte des Kontinents sitzt das Gros der Lieferanten und Abnehmer. Das relativiert die vermeintlichen Umwegkilometer über den Atlantik.
In der Folge müssen also auch Spediteure und Operateure im Kombinierten Verkehr ihr bisheriges Streckennetz im Hinterland nicht komplett umgestalten. Mehr über die Ergebnisse der NEA-Studie lesen Sie in der neuen trans aktuell-Printausgabe (22/2011) auf Seite 1.