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Spedition Lübbe Staatsanwalt schließt die Akte

Spedition Lübbe, Bösel, Harles & Jentzsch, Dioxin Foto: Spedition Lübbe 5 Bilder

Die im Zusammenhang mit dem Dioxinskandal in die Schlagzeilen geratene Spedition Lübbe aus Bösel ist rehabilitiert. Die Staatsanwaltschaft stellt schließt die Akte.

Die Staatsanwaltschaft Oldenburg stellt nach drei Monaten das Ermittlungsverfahren gegen die Spedition Lübbe aus Bösel ein. Damit endet die wohl schlimmste Zeit in der fast 60jährigen Geschichte des Familienunternehmens. Im Zusammenhang mit dem Dioxinskandal Harles & Jentzsch war der Dienstleister ins Fadenkreuz der Ermittlungsbehörden geraten. Der Vorwurf: Das Mischen von Futtermitteln mit Dioxin-belasteten Industriefetten.


Tatsächlich ist das Transport- und Logistikunternehmen spezialisiert auf den Transport von Flüssigkeiten im Futtermittel- und Lebensmittelbereich. Die Spedition Lübbe verfügt dabei über ein eigenes Tanklager für Futtermittelrohstoffe und nimmt im Kundenauftrag auch Mischungen von Futterfetten und deren Auslieferung vor.

Für Harles & Jentzsch bestand ein derartiger Auftrag. 13 der 14 Tanks des Dienstleisters waren von dem mittlerweile insolventen Chemieunternehmen gemietet. „Ihnen war nicht nachzuweisen, dass sie Kenntnis davon hatten, dass die Futtermittelfette teilweise mit Dioxin belastet waren“, sagt Oberstaatsanwalt Rainer du Mesnil de Rochemont gegenüber trans aktuell. De facto hatte der Spediteur regelmäßig Proben entnommen und diese an den Auftraggeber geschickt. Harles & Jentzsch wiederum beanstandete diese nicht. Für Lübbe der Nachweis, dass alles in Ordnung war. 

Selbst bei der Probenentnahme der Staatsanwaltschaft am 5. Januar war in lediglich einem der Tanks ein leicht erhöhter Dioxin-Wert festzustellen. „Dieser war unbedenklich, das Futtermittel hätte aber trotzdem so nicht in Verkehr gebracht werden dürfen“, so der Oberstaatsanwalt. Doch auch wenn kein Strafverfahren gegen Lübbe eröffnet wird, ist der Schaden für die Spedition dennoch erheblich. Da ist zum einen der Image-Schaden. So hatte etwa die Bild-Zeitung „Panscher-Firma als Spedition getarnt“, getitelt – und das Unternehmen so schon vorab verurteilt.

Nicht zuletzt deshalb ist die Unternehmenshomepage noch vom Netz. Zu viele E-Mails mit Beschimpfungen erreichten die beiden Geschäftsführer Jörg und Dirk Lübbe.
Hinzu kommt der finanzielle Schaden. Hatten sich doch fast alle Kunden von der Spedition Lübbe abgewendet. „Trotzdem haben wir weitergearbeitet und bis auf einen alle Auftraggeber zurück gewonnen“, sagt Jörg Lübbe gegenüber trans aktuell. Das Vertrauen sei letztlich doch größer gewesen. Aufatmen können damit auch die 46 Mitarbeiter, deren Arbeitsplätze durch die Vorabverurteilung buchstäblich auf der Kippe standen.

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