Stühlerücken bei Schwarzmüller Trailerhersteller ohne CEO – aber nicht führungslos

Foto: Schwarzmüller

Schwarzmüller-CEO Roland Hartwig räumt seinen Posten und macht Platz für eine neue Führungsstruktur. Wie diese künftig aussieht und was der Trailerhersteller für einen Kurs einschlägt.

Der österreichische Trailerhersteller Schwarzmüller gibt bekannt, sich künftig in der Geschäftsleitung und im Aufsichtsrat neu aufzustellen. Im Zuge eines radikalen Umbaus wird Roland Hartwig nach Angaben des Unternehmens seinen Posten räumen. Die Trennung erfolge dabei einvernehmlich, heißt es seitens Schwarzmüller.

Alleineigentümerin Beate Paletar nimmt Zügel in die Hand

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Beate Paletar übernimmt als Alleineigentümerin und Vorstandsvorsitzende von Schwarzmüller die Zügel künftig selbst in die Hand. Die Leitung des Aufsichtsrats des Trailerherstellers hat Paletar bereits seit Januar 2023 inne.

Die Alleineigentümerin und neue Vorstandvorsitzende Beate Paletar hat sich demnach sich dazu entschlossen, sich stärker bei Schwarzmüller einzubringen. Dies sei nach der Zusammenführung der gesamten Unternehmensanteile Ende 2022 erstmals seit Jahrzehnten wieder möglich. Paletar sehe dies als Chance, um die Gruppe nun als Familienunternehmen konsequent weiterzuentwickeln. Keine neue Aufgabe für die Steuerfrau, die seit Januar 2023 den Aufsichtsrat von Schwarzmüller leitet. Paletar war nach Angaben des Unternehmens bereits im Zeitraum 2005 bis 2012 in der operativen Geschäftsführung von Schwarzmüller tätig.

Schwarzmüller Aufsichtsrat aufgewertet

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Paletar kündigt an, den Aufsichtsrat von Schwarzmüller als Kontrollorgan künftig aufzuwerten und dort die strategische Weiterentwicklung intensiver voranzutreiben. Hierzu wolle Paletar Industrieexperten für dieses Gremium gewinnen. Im Zuge dessen habe die Eigentümerin Klaus Rinnerberger als neues Aufsichtsratsmitglied mit ins Boot geholt. Rinnerberger ist in der Automobilindustrie kein Unbekannter. Er hatte bereits diverse Führungsfunktionen in der Automobilindustrie inne, darunter als Mitglied des Vorstandes von Magna Automobiltechnik sowie von Magna Steyr. Aktuell ist Rinnerberger unter anderem auch Vorstandmitglied von Pierer Industrie, einem Dachkonzern unter dem unter anderem die Zweiradmarken KTM, Husquarna und GasGas und der Automobilzulieferer Leoni firmieren.

Schwarzmüller: Operative Geschäftsführung ohne CEO

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Nach Angaben von Schwarzmüller wird ein Dreigestirn das operative Geschäft der Geschäftsleitung übernehmen. Zu dieser gehören Thomas Biringer. Biringer gekleidete von 1999 bis 2009 ebenfalls leitende Positionen innerhalb des Magna-Konzerns darunter als Geschäftsführer von Magna Powertrain, Hersteller von Getriebe- und Antriebsstrangsystemen. Aktuell ist Biringer zudem Geschäftsführer der internationalen Unternehmensberatung BTB Consulting. Seine Expertise wird Biringer künftig als COO bei Schwarzmüller einbringen. Als CFO wird Michael Hummelbrunner auch weiterhin die finanziellen Geschicke von Schwarzmüller leiten. Hummelbrunner, seit 2021 Finanzvorstand des Trailerherstellers, ist ebenfalls ein Magna-Alumni. Dort war er von 2013 bis 2018 als Global Director Finance/Controlling verantwortlich für die Finanzen von Magna Steyr Fahrzeugtechnik, bevor er bis einschließlich 2021 als Mitglied der Geschäftsleitung die Finanzen von MAN Truck & Bus verantwortete. Die Leitung der gesamten Vertriebstätigkeiten übernimmt als CSO auch weiterhin Wolfgang Köster, der nach Angaben von Schwarzmüller als Prokurist auch den Vertrieb der Neufahrzeuge des Trailerherstellers verantwortete. Das dreiköpfige Team der Geschäftsführung wird laut Paletar enger an den Aufsichtsrat gebunden. Die Position des CEOs werde entsprechend aktuell nicht neu besetzt.

Schwarzmüller: Das Geschäftsjahr 2022

Foto: Andreas Hechenberger / Schwarzmüller
Den Schritt von der Manufaktur hin zum Volumenhersteller hat Schwarzmüller bereits vor Jahren vollzogen. Was bleibt ist eine hohe Fertigungstiefe, die auch weiterhin Raum für einen hohen Individualisierungsgrad der Trailer aus Freinberg lässt.

Im Zuge Bekanntmachung zur Umstrukturierung der Geschäftsleitung von Schwarzmüller gab das Unternehmen auch einige Kennzahlen zur aktuellen Geschäftsentwicklung bekannt. Der Freinberger Trailerhersteller hat nach eigenen Angaben einen Umsatz von 446 Millionen Euro Umsatz erzielt, ein Plus von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr (2021: 409 Millionen Euro). In diesem Zeitraum habe Schwarzmüller rund 10.600 Fahrzeuge produziert, ein Zuwachs von fünf Prozent gegenüber 2021. Bei hohem Auftragsstand habe das Unternehmen spezielle Bauteile nur mit großer Verzögerung beschaffen können, was die Fertigstellung im Segment Fernverkehrstrailer immer wieder behindert habe. Gleichzeitig seien die Einkaufspreise stark gestiegen, weshalb Schwarzmüller geschossen. Das Unternehmen hat nach Angaben von Paletar mit eigenen Preiserhöhungen reagiert.

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