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Raus aus der Insolvenz Investor steigt bei Pakadoo ein

Pakadoo, Paketdienst, BVL-Nachhaltigkeitspreis 2018 Foto: Pakadoo

Francotyp-Postalia Holding übernimmt Start-up Pakadoo. Was das Unternehmen plant und die es zu der Rettung gekommen ist.

FP Digital Business Solutions, ein Tochterunternehmen des börsennotierten Francotyp-Postalia-Konzerns, übernimmt Pakadoo mit Sitz in Böblingen. Als Mittler fungierte Ilkin Bananyarli von der Pluta Rechtsanwaltsgesellschaft, der auch Insolvenzverwalter war. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Das Portfolio von Pakadoo

Pakadoo ist ein Anbieter von Lösungen im Bereich der Paket- und Logistikdienstleistungen. Zum Produktportfolio gehören unter anderem Paketstationen, in denen Kunden zeit- und absenderunabhängig Sendungen abholen können. Diese Stationen können je nach Kundenwunsch an passenden Standorten aufgestellt und von jeglichen Lieferdiensten mit Sendungen bestückt werden. Die Stationen kommen beispielsweise bereits auf größeren Firmengeländen zum Einsatz. Dort können Mitarbeiter jederzeit ihre Pakete empfangen und abholen.

2020 startete das Angebot der City-Logistik, bei dem durch einen Fahrrad-Lieferdienst Innenstädte beliefert und der lokale Handel unterstützt wird. Das Unternehmen entwickelt außerdem eine eigene Softwarelösung. Diese SaaS-Lösung (Software-as-a-Service) ermöglicht den Empfang und die Verwaltung eingehender Pakete und Waren in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen.

Das Insolvenzverfahren bei Pakadoo

Das Start-up Pakadoo, das sich auf innovative Lösungen im Bereich der Paket- und Logistikdienstleistungen spezialisiert hat, stellte im Sommer 2022 einen Insolvenzantrag. Am 1. Oktober 2022 eröffnete das Amtsgericht Stuttgart das Insolvenzverfahren und bestellte Ilkin Bananyarli von der Pluta Rechtsanwaltsgesellschaft zum Insolvenzverwalter. Er war zuvor bereits als vorläufiger Verwalter tätig, führte den Betrieb uneingeschränkt fort und analysierte die finanzielle Situation des Unternehmens. Zudem startete Bananyarli den strukturieren Investorenprozess, der nun erfolgreich abgeschlossen ist: Nach zahlreichen Gesprächen mit mehreren Interessenten fand er in Francotyp-Postalia den passenden Investor.

So geht es laut Francotyp-Postalia weiter

Die Übernahme von Pakadoo soll den FP-Geschäftsbereich Digital Business Solutions stärken. Denn FP erhält damit Zugang zu einer SaaS-basierten Plattform für die Logistik eingehender Pakete in Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen, im Einzelhandel und in der City-Logistik. FP Parcel Shipping wiederum erweitert das Angebot von Pakadoo für den Versand von Paketen und Waren, insbesondere außerhalb Deutschlands. FP-Vorstandsvorsitzender Carsten Lind erklärt: „Nach der Übernahme von Azolver im März 2022 ist Pakadoo ein weiterer Schritt zur Erweiterung und Ergänzung unseres digitalen Lösungsportfolios in den wachsenden Paket- und E-Commerce-Märkten. Wir freuen uns darauf, das Geschäft gemeinsam mit dem Team von Pakadoo auszubauen.“

Das waren die Anfänge von Pakadoo

Pakadoo, das 2015 als Corporate-Start-up vom Logistikdienstleister LGI gegründet wurde, ermöglicht es unter anderem Arbeitnehmern, ihre privaten Pakete unabhängig vom Paketdienstleister direkt im Büro zu empfangen. Ende 2018 stiegt dann die finnische Investmentfirma Verso Ventures bei Pakadoo ein, LGI blieb aber Mitgesellschafter.

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