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Praxistest beim Projekt Truck2Train Ab auf die Schiene

Foto: DUSS-Terminal Duisburg - Ruhrort Hafen

Digitale Buchungsplattform hilft beim Einstieg in den Kombinierten Verkehr – Praxistest des Projekts Truck2Train

Es war eine Premiere: Kurz vor Weihnachten testete das Transportunternehmen Kroop & Co. in Hamburg erstmals den Kombinierten Verkehr (KV). Bislang hat das Unternehmen seine Waren ausschließlich per Lkw transportiert. Nun möchte es neue Wege gehen. Ein Fall also für das Projekt Truck2Train der Allianz pro Schiene und des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL). Ziel des Projekts ist es, vor allem kleineren Unternehmen neue Wege im KV aufzuzeigen (siehe auch trans aktuell 16/2022). Mittlerweile hat die dritte Phase des Projekts begonnen. Nach den ersten beiden Phasen mit Erhebungen und Analysen geht es nun um digitale Portale, die den Einstieg in den KV erleichtern sollen.

Digital gebucht

Beim Praxistermin von Truck2Train in Hamburg holte ein Kroop-Lkw einen Container im Hamburger Hafen ab und transportierte ihn ein kurzes Stück. Genauer gesagt bis zum Abfahrtsort des Güterzugs im Duss-Terminal Hamburg-Billwerder. Von dort machte sich der Container auf den Weg nach Nürnberg. Alexander Kähler, Abteilungsleiter Nahverkehr und Containerverkehr bei Kroop, erklärt dazu: „Wir haben den Transport digital gebucht. Der Kombinierte Verkehr ist für uns eine interessante Alternative zum reinen Lkw-Transport, weil er umweltfreundlicher ist und uns in diesem konkreten Fall gut 20 Prozent der Kosten spart.“

Allianz pro Schiene und Truck2Train Foto: Allianz pro Schiene
Beim Praxistermin in Hamburg (von links): Patrick Balasa (Allianz pro Schiene), Jörg Stephan (BMDV), Dominik Fürste (Rail-Flow), Dirk Flege (Allianz pro Schiene), Hans Stapelfeldt (BGL) und Alexander Kähler (Kroop & Co.)

Anreiz für Transportunternehmer

Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, ist überzeugt: „Ein Großteil der kleinen und mittleren Transportunternehmen hat den Kombinierten Verkehr noch gar nicht ausprobiert.“ Das liegt seiner Ansicht nach vor allem daran, dass noch nicht im allgemeinen Branchenbewusstsein verankert ist, welche Möglichkeiten der KV zu bieten hat. Und außerdem: „Die Buchung eines mehrgliedrigen Transportwegs war bisher ziemlich aufwändig. Dass sich so eine Transportkette digital buchen lässt, ist ein Anreiz für alle Straßentransportunternehmen, die Kombination aus Zug und Lkw einfach mal auszuprobieren und so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.“

Besseres Miteinander

BGL-Vorstandssprecher Prof. Dr. Dirk Engelhardt ergänzte: „In Zeiten von Fahrermangel und Klimawandel erhoffen wir uns vom Projekt Truck2Train endlich ein besseres Miteinander von Straße und Schiene im Güterverkehr. Digitale Buchungsportale können die Zukunft im KV werden und damit eine echte Verzahnung der Verkehrsträger vorantreiben.“

Zeit und Aufwand sparen

Bei den beiden digitalen Buchungsplattformen, die im Vorfeld des Praxistermins zum Einsatz kamen, handelt es sich um den Intermodal Capacity Broker (ICB) von Rail-Flow und um Modility. Beide Plattformen vermitteln intermodale Transporte auf nationaler und internationaler Ebene. Das bedeutet, man kann den Lkw-Transport zum Zug gleich mitbuchen. Ebenso wie die letzte Meile am Ankunftsort bis zum Empfänger. Dadurch sparen Transportunternehmen Zeit und Aufwand, wenn sie den KV nutzen wollen. Zudem sollen beide Plattformen dabei helfen, verschiedene Angebote transparent darzustellen.

Die Beteiligten zogen beim Praxistermin vor Ort ein positives Fazit: Der kombinierte Gütertransport auf Lkw und Schiene werde künftig deutlich attraktiver, waren sich die Beteiligten einig. Vor allem, weil Transporte im KV nun unternehmensübergreifend und digital buchbar seien. Das erleichtert besonders kleinen und mittleren Unternehmen, die bisher ausschließlich auf den Lkw gesetzt haben, den Einstieg in den deutlich umweltfreundlicheren Intermodalverkehr.

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