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Pilotprojekt mit zehn HVO-Lkw BMW tankt Frittenfett

BMW, HVO 100 Foto: BMW, Adobe Stock - sveta, Montage: ETM

Die Spedition Große Vehne ist für BMW mit vier HVO 100-Lkw unterwegs. Mit den Lkw wird das Münchner Stammwerk von BMW just-in-time aus Landau versorgt. Warum sich damit bis zu 90 Prozent CO2 einsparen lassen.

Es sind Lkw des Logistikdienstleisters Guggemos (GV Trucknet), einer Tochterfirma von Große Vehne. Mit den Lkw wird das Münchner Stammwerk von BMW just-in-time aus Landau versorgt. Die Strecke zwischen Landau an der Isar und dem BMW Werk in München ist 120 Kilometer lang.

Im Dezember 2022 begann der einjährige Pilotbetrieb mit dem erneuerbaren Dieselkraftstoff HVO 100. Vor wenigen Wochen wurde der Pilotbetrieb um sechs weitere Lkw ausgeweitet. Diese sechs Lkw gehören zur Flotte von DB Schenker und transportieren im Pendelverkehr Lagerteile aus dem BMW-Versorgungszentrum in Eching (Landkreis Freising) nach München zur Produktion. Gut 40 Kilometer absolvieren die Lkw auf jeder Rundtour. Auf den Aufkleber der Lkw steht: „Ich tanke HVO 100, um CO2-Emissionen zu reduzieren.“

Gebrauchte Speiseöle als Ressource

Das Kürzel HVO steht für ‚Hydrotreated Vegetable Oil‘ („hydriertes Pflanzenöl“). Der Zusatz „100“ zeigt an, dass es 100 Prozent, also als Reinkraftstoff, in einen konventionellen Diesel-Lkw getankt wird. Der Kraftstoff wird aus verschiedenen Abfällen, Reststoffen und erneuerbaren Rohstoffen wie beispielsweise gebrauchten Speiseölen gewonnen. Getankt wird mit HVO 100, den das finnische Unternehmen unter dem Markennamen „Neste MY Renewable Diesel“ herstellt.

Das hydrierte Pflanzenöl basiert auf der von Neste patentierten NEXBTL-Technologie und wird vollständig aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt. Die Pflanzenöle werden durch eine katalytische Reaktion mit Wasserstoff in Kohlenwasserstoffe umgewandelt. HVO-Diesel ist nicht mit Bio-Diesel gleichzusetzen. Sie unterscheiden sich chemisch und im Herstellungsprozess.

Bis zu 90 Prozent weniger CO2

Neste ist übrigens nach eigenen Angaben unter anderem der weltweit größte Hersteller von erneuerbarem Flugzeugtreibstoff und erneuerbarem Diesel. Verglichen mit fossilem Diesel lässt sich mit dem „Neste MY Renewable Diesel“ laut BMW eine CO2-Reduzierung von bis zu 90 Prozent ("Well to Wheel") realisieren. Dem steht ein durchschnittlicher Mehrverbrauch von etwa drei Prozent gegenüber. Doch verglichen mit konventionellem Diesel summieren sich die CO2-Einsparungen laut BMW auf voraussichtlich bis zu 800 Tonnen im Jahr.

Mit den HVO-100-Pilotprojekten möchte BMW die konsequente Umsetzung ihrer „Green Transport Logistics“-Strategie vorantreiben. Diese ist fester Bestandteil des Masterplans „BMW iFactory“. Im Zuge dieses Masterplans präsentiert BMW eine Strategie für die Automobilproduktion der Zukunft. Die Umsetzung der „BMW iFactory“ erfolgt in allen BMW-Werken weltweit. Michael Nikolaides, Leiter BMW Group Produktionsnetzwerk und Logistik, erklärt: „Jedes eingesparte Gramm CO2 hilft.“ Er spricht sich für Technologieoffenheit aus: „Wir treiben die Reduktion des CO2-Footprints in unseren Liefer- und Transportketten mit vielen unterschiedlichen Maßnahmen voran.“

Auswirkung unter wirtschaftlichen Aspekten

Der Praxiseinsatz in der Transportlogistik von BMW soll nun zeigen, ob und wie sich der erneuerbare Dieselkraftstoff im Alltag bewährt – auch unter wirtschaftlichen Aspekten. „Wir wollen ausloten, welche Antriebstechnologien und Kraftstoffe sich für welchen Einsatz optimal eignen“, betont Nikolaides. Dafür wird der Kraftstoffverbrauch bei unterschiedlicher Beladung ausgewertet, aber auch bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Witterungsverhältnissen sowie auf kürzeren und längeren Strecken.

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