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Neue Lösungen von Cargo Digital World High-Tech für die Logistik

Foto: Cargoline

Dr. Tim Brühn, CEO von Cargo Digital World, über neue Geschäftsmodelle, die Netzwerkplanung und Lagerlogistik effizienter machen.

Cargo Digital World arbeitet kontinuierlich nicht nur an der Ausweitung bestehender Geschäftsmodelle. Auch innovative Lösungen werden entwickelt, etwa für die standortübergreifende Warenlagerung bei mittelständischen Logistikunternehmen.

Von den digitalen Geschäftsmodellen, die CDW seit seiner Gründung 2021 schon entwickelt hat, hat sich die Online-Spedition Cargoboard schon am stärksten auf dem Markt etabliert, berichtet Dr. Tim Brühn, CEO von CDW. Mit inzwischen 70 Mitarbeitern und 35.000 Sendungen, die pro Monat akquiriert werden, ist Cargoboard der Antriebsmotor für die CDW-Aktivitäten. „Bei Cargoboard können wir eine sehr erfreuliche Geschäftsentwicklung im Stückgut- und Ladungsbereich vorweisen, vor allem im Vergleich zum Gesamtmarkt – hier wachsen wir weit entgegen dem Trend.“

Cargoboard wird international

Jetzt steht laut Brühn die Internationalisierung an, um im internationalen Geschäft weiter überproportional zu wachsen. „Gerade sind wir in Gesprächen für ein Kooperationsmodell im DACH-Raum“, sagt der Vorstandschef.

CargoCast heißt das zweite digitale Geschäftsmodell unter dem Dach von CDW, das Ende 2022 gestartet ist. Die Lösung ermöglicht vor allem depotspezifische Sendungsprognosen.

Partner und Kunde der ersten Stunde ist Cargoline, inzwischen hat sich CargoCast weiterentwickelt und bilaterale Lizenzverträge mit insgesamt 25 Depots abgeschlossen, die aktuell von Cargoline-Gesellschaftern, aber auch von Franchisenehmern betrieben werden. „Jetzt schauen wir uns auch außerhalb des eigenen Netzwerkes um – andere Stückgutnetzwerke, aber auch Netzwerke aus dem Verladerbereich sind im Fokus. Zudem haben wir über die Netzwerke die Möglichkeit, auch einzelne Partner anzusprechen. Sie alle sind in Zeiten von starken Marktschwankungen an einem zuverlässigen Prognosetool interessiert“.

Foto: Thomas Küppers
Dr. Tim Brühn, CEO von CDW.

Denn laut Brühn ermögliche das CargoCast-Kernprodukt Sendungsprognosen, die dank daraus resultierender optimierter Ressourcen- und Einsatzplanung eine deutliche Qualitätssicherung und Kosteneinsparungen erzielen. „Diese Forcastings in Kalenderform sind einfach greifbar und bieten einen konkreten Anschluss zur beruflichen Realität, was unsere Partner sehr wertschätzen.“

Darüber hinaus arbeitet Cargo-Cast an einer weiteren Lösung, die Kunden im ersten Quartal zur Verfügung stehen soll. Thema ist die Hallenplanung für Stückgutdepots. „Das Tool kann prognostizieren, wieviel Zeit benötigt wird, um Fahrzeuge zu entladen, wann Peaks kommen und wie die Entladung koordiniert werden sollte“. Ziel ist laut Brühn, den Hallenprozess und die Fahrzeuge auf eine gemeinsame Zeitschiene zu bringen.

Bessere Netzwerkplanung durch CargoCast

Ein weiteres Produkt zielt auf die operative und strategische Netzwerkplanung ab: Netzwerke können bezüglich Auslastung und Qualität überwacht und strategisch geplant werden. CargoCast macht deutlich, wo, basierend auf Mengenentwicklungen und externen Einflüssen, Einschränkungen in der Produktivität eines Standorts vorliegen. Dabei wird ermittelt, wie sich Produktivitätsänderungen auf die umliegenden Depots im Nahverkehrsgebiet auswirken. Netzwerkzentralen haben die Möglichkeit, Transporte in einem Simulationsszenario von einem PLZ-Bereich zum geografisch nächstgelegenen Partner umzurouten und damit die Stabilität des Netzwerkes zu wahren.

„Wir schaffen es, die Komplexität für die Anwender deutlich herunterzubrechen: Unsere Hightech-Tools sind in ihrer Anwendung selbsterklärend. Die Kunden haben somit auch die Möglichkeit, strategische Änderungen zu diskutieren und umzusetzen, weil die Darstellung einfach nachvollziehbar und somit übertragbar ist“, so Brühn.

Leerkilometer vermeiden, die Effizienz steigern und damit die Zahl der Lkw verringern ist Ziel des dritten digitalen Geschäftsmodells, Cargonative. „Es wird sichtbar, wo es einerseits Sendungen und andererseits verfügbaren Laderaum im Netzwerk gibt“. Cargonative mache dann entsprechende Matchingvorschläge von Fracht und Laderaum – und das partnerübergreifend.

Start von Cargonative

Noch ist die Lösung in der Entwicklung, Test-Phasen haben schon stattgefunden – allerdings noch nicht mit laufenden Algorithmen im Hintergrund. „Unser Ziel ist, Cargonative im zweiten Quartal 2024 auf den Markt zu bringen“, sagt der CDW-Chef.

Nah am Markt ist die Devise – und weil es auch immer mehr um die Vermeidung von unnötigen Transportkilometern geht, steht auch ein weiteres Geschäftsmodell an, das etwa auf die durch die Lkw-Mauterhöhung verteuerten Kilometerkosten einzahlt: Das Netzwerk Warespace kombiniert intelligent die Wareneinlagerung mit Transporten. Im Mittelpunkt steht dabei die dezentrale Lagerung in geografisch verteilten Warehouse-Standorten. Durch unterschiedliche Partner, aber mit standardisierten Prozessen rund um das Thema Fulfillment. „Unsere Warespace-Partner haben rund 120 Standorte und mehr als 3,5 Millionen Stellplätze“, sagt Brühn.

Intelligent sei die Warenlagerung deshalb, weil etwa für Verlader, die große Volumen handeln müssen, eine entsprechende Simulation durchgeführt werde. „Durch die as if-Analyse ergeben sich dann Optionen für optimale Lagerstandorte – durch die richtige Auswahl unserer Netzwerkpartner erreichen wir 20 Prozent Ersparnis an Transportkilometern“. Durch die dezentrale Lagerung lassen sich laut Brühn vor allem Inboundtransporte besser orchestrieren, insbesondere in sehr volatilen Phasen: „Lastspitzen und andere Kapazitätsherausforderungen lassen sich so besser abfangen“.

aWare KI für das Lager

Im Fokus steht dabei das System aWare KI, dass die beteiligten Logistikunternehmen digital über eine Schnittstelle mit dem entsprechenden Warehouse-Management-System vernetzt. Das System triggert Auslagerungen und erstellt Nachhaltigkeitsberichte sowie andere Reportings.

Alle Vorgänge werden dabei über ein Dashboard aggregiert. „Unsere Wunschvorstellung ist die vollkommene Transparenz über freie Lagerflächen. In der Realität ist es aber leider noch so, dass die Warenlagerung über mehrere Dienstleister nicht standardisiert ist“, sagt Brühn. Gemeinsam mit den Partnern – insgesamt 18 Unternehmen – werden dann entsprechende Angebote für Kunden entwickelt.

Das sei der Vorteil von CDW: „Alle unsere Partner sind kooperationsgeprägt“, sagt der CEO. Dieses Interesse komme CDW zugute. Auf der anderen Seite bündeln eine Vielzahl mittelständischer Unternehmen ihre finanzielle Ressourcen und profitieren von den Erfahrungen im Aufbau komplexer digitaler Geschäftsmodelle, sagt Brühn.

Die Plattformen haben durch die vielen Partner zudem „eine Kernkompetenz im Bereich der Integration von Systemen über Schnittstellen“ aufgebaut, um die Daten der Partner auch nutzbar zu machen. Auf dieser Basis entstehen Angebote, die es CDW ermöglichen, proaktiv Kunden zu adressieren.

Das Unternehmen

  • Cargo Digital World (CDW) wurde 2021 in Paderborn als Start-up-Projekt der Stückgutkooperation Cargoline gegründet.
  • Mitglieder des Aufsichtsrates sind Bernd Schäflein (Schäflein), Thilo Streck (Rhenus), Stefan Seils (Bursped), Andreas Hartmann (Hartmann International), Jörn Peter Struck (Cargoline) sowie Stefan Raum (Amm).
  • Die aktuellen Start-ups von CDW sind Cargoboard, CargoCast und Cargonative.
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