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System Alliance Europe wird eingetragene Genossenschaft Gemeinsam wachsen

Truck driving on a road through an industrial style bridge Foto: photoschmidt

Die Stückgutkooperation System Alliance Europe arbeitet künftig als eingetragene Genossenschaft und bereitet eine zukunftsweisenden Digitalisierungsstrategie vor.

Mit der Umwandlung in eine eingetragene Genossenschaft (eG) will die System Alliance Europe (SAE) ihre Kooperationspartner stärken und neue Partner gewinnen. Teil der Neuaufstellung ist auch die Weiterentwicklung der IT-Strategie, mit der die europäische Stückgutkooperation die Digitalisierung ihrer Netzwerkprozesse weiter vorantreiben möchte.

„Wir werden in den kommenden Monaten ein umfassendes Programm organisatorischer, technologischer und prozessualer Veränderungen umsetzen, mit dem wir den zukünftigen Anforderungen des Markts optimal begegnen können“, sagt Oliver Rüter, Vorstandsvorsitzender der System Alliance Europe und zugleich geschäftsführender Gesellschafter des SAE-Systempartners Cretschmar Süd.

Foto: System Allaince Europa
Oliver Rüter, Vorstandsvorsitzender der System Alliance Europe.

Laut Rüter bestand die SAE seit nunmehr 16 Jahren als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) mit einem gemeinschaftlichen Vertrag als Grundlage und dem Ziel, die europäischen Aktivitäten der Partner zu entwickeln. Um Aufgaben schneller umzusetzen, wurden Dienstleister etwa für den Bereich IT an das Netzwerk gebunden.

„Die Zeiten ändern sich aber, und über die Jahre haben wir gemerkt, dass dieses Kooperationsprojekt zu schwerfällig war, um mit den Entwicklungen mitzuhalten“, erklärt Rüter gegenüber trans aktuell. „Wir haben also stattdessen eine neue Gesellschaftsform gebraucht, um handlungsfähig zu sein und schneller agieren zu können.“

Integriertes Netzwerk

Dass sich die Verantwortlichen für die Genossenschaftsform entschieden haben, ist laut Rüter mit den eindeutigen Vorteilen zu erklären, etwa den niedrigen Ein- und Austrittshürden für die Mitglieder. „Positiv ist für uns auch, dass die Gesellschaft als solche keinen Profit machen muss. Wir fokussieren uns also rein auf das Ziel, gemeinsame Prozesse zu entwickeln, sodass es über das Netzwerk hinweg einen Qualitätsstandard, ein Verrechnungssystem und einen IT-Anschluss gibt. Somit bieten wir den Partnern die Möglichkeit, ihr eigenes integriertes Netzwerk zu unterhalten.“

Dabei bleibt ein Alleinstellungsmerkmal der Kooperation erhalten. „Anders als in anderen Netzwerken sind unsere Mitglieder frei in ihrer Preis- und Tarifbestimmung und in der Wahl der Mitglieder, mit denen sie ihr eigenes Netzwerk innerhalb der Genossenschaft aufbauen“, sagt Rüter.

Vernetzung von ausländischen Partnern

„Die SAE ist einzigartig, weil sie wirklich ein transeuropäisch aufgebautes Netz ist.“ Während in anderen Kooperationen deutsche Unternehmen vornehmlich Verteilmöglichkeiten im Ausland suchen, können sich im Rahmen der SAE auch ausländische Partner untereinander vernetzen. „Rund zwei Drittel unserer 44 Mitglieder stammen aus dem Ausland. Gleichwohl haben wir immer einen starken Bezug zu Deutschland, weil rund 50 Prozent unserer Sendungen entweder aus Deutschland stammen, das Ziel Deutschland haben oder zumindest über Deutschland transportiert werden.“ Ziel ist laut Rüter, dass die Partner eigene Partner in das Netzwerk bringen und so die Zahl der Mitglieder sich bis Ende 2022 auf 100 Unternehmen erhöht.

Eine weitere Neuerung ist, dass die bisher für die Verwaltung, die Koordination und das Management der IT-Plattform zuständige inhabergeführte SAE Agency als unabhängiger Dienstleister unter neuer Firmierung agieren wird, aber als solcher weiter für die eG tätig bleiben und sich hauptsächlich um die IT-Architektur kümmern soll. In der Folge kann die SAE Agency dann ihre Dienstleistungen auch einem neuen Kundenkreis anbieten.

IT-Plattform verbessern

Geplant ist zudem, die Weiterentwicklung der SAE-eigenen Kooperationsplattform Log-IT zu forcieren, über die der Datenaustausch und die Steuerung aller logistischen und administrativen Prozesse unter den Kooperationspartnern und ihren Kunden laufen. Derzeit werden über die Plattform nach Kooperationsangaben rund 2,3 Millionen Sendungen pro Jahr digital gesteuert. Ziel sei jetzt, den Funktionsumfang zu erweitern und den Automatisierungsgrad weiter zu erhöhen.

Geschäftsführer Rüter sieht als weitere Aufgaben auch die Weiterentwicklung von Themen wie Estimated Time of Arrival (ETA) sowie von branchen- und kundenspezifischen Lösungen, um das breite Spektrum der Partner noch besser abdecken zu können.

Die Partner gehen übrigens alle den Weg mit. „Durch die Neuaufstellung der SAE soll ein flächendeckendes Netzwerk in Europa etabliert werden – mit fest definierten Spielregeln für alle Partner“, sagt etwa Jörg Herwig, COO Road & Rail bei Hellmann (siehe Interview unten). Der Osnabrücker Logistikdienstleister ist Gründungsmitglied und Partner des Sammelgutnetzwerks mit Sitz in Düsseldorf. „Das bedeutet, dass wir gemeinsam unsere Prozesse optimieren und somit unseren Kunden sehr verlässliche Laufzeiten anbieten können. Durch den damit verbundenen Ausbau unserer Europaverkehre wollen wir bei Hellmann weiter wachsen – sowohl hinsichtlich der Marktanteile als auch der Mengen.“

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