Der LNG-Preis hat sich innerhalb eines Jahres verdreifacht. Spediteur René Reinert fordert staatliche Interventionen.
Die Gaskrise stellt auch Spediteure vor große Herausforderungen. Beispiel Reinert Logistic: Das Unternehmen mit Sitz in Schleife in der Oberlausitz arbeitet seit Jahren daran, nachhaltiger zu werden und unterstreicht das mit der Initiative „We go green“. Investitionen in klimafreundliche Fahrzeuge sind ein Teil der Maßnahmen. So hat Reinert Logistic seit 2019 in LNG-Fahrzeuge investiert und betreibt heute mit 400 LNG-Lkw eine verhältnismäßig große Flotte, was Flüssiggas betrifft. Förderprogramme der Bundesregierung und ein langjährig stabiler Gaspreis haben die Investitionsentscheidung in diese Richtung beeinflusst. Doch nun hat sich die wirtschaftliche Großwetterlage zunehmends verdüstert – und das nicht erst seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. „Der LNG-Preis hat sich innerhalb eines Jahres mehr als verdreifacht und liegt Ende August 2022 bei über vier Euro brutto pro Kilogramm“, erklärt Firmenchef René Reinert gegenüber trans aktuell.
Internationales Geschäft mit multiplen Faktoren
Eine Sprecherin von BayWa führt die Preisexplosion vor allem auf den russischen Angriffskrieg zurück. „Auffällig ist, wie stabil der LNG-Preis bis Jahresende 2021 war und wie volatil in diesem Jahr. Das hängt mit der gesamten Marktsituation zusammen, in der wir uns seit dem 24. Februar befinden, und seinen Folgen für die Energieversorgung“, erklärt die Sprecherin gegenüber trans aktuell. Und: „Der Handel mit LNG ist ein internationales Geschäft mit multiplen Faktoren, die den Preis bestimmen.“ Momentan ist LNG als Kraftstoff mehr als doppelt so teuer wie Diesel. Pro Lkw bedeutet das bei Reinert monatliche Mehrkosten von über 4.000 Euro. Es ist zwar möglich, einen Teil davon über Floater an die Kunden weiterzugeben. Allerdings nicht zu 100 Prozent. „Auch nicht annähernd“, sagt Reinert. Für sein Unternehmen bedeutet das, seine LNG-Flotte nicht mehr rentabel betreiben zu können. 80 LNG-Lkw hat er bereits stillgelegt. Weitere werden in den kommenden Wochen folgen. Warum nicht alle auf einmal? „Wir können nur schrittweise aus unrentablen Verträgen aussteigen.“
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