Seit Mikroplastik unlängst sogar im Verdauungstrakt von Mensch und Tier nachgewiesen werden konnte, sind die bis zu 0,001 Millimeter kleinen Kunststoff-Partikel im Verbraucherbewusstsein angekommen.
Auch Liqui Moly reagiert auf dieses potentielle Gesundheitsrisiko und verzichtet bei der Rezeptur des hauseigenen Handreinigers auf Reibemittel aus Kunststoff. Grund: je nach Art und Dichte des Kunststoffes kann, nach Angaben des Unternehmens, das so genannte Mikroplastik über das Abwasser in den natürlichen Wasserkreislauf gelangen und damit in die entsprechenden Nahrungsketten.
Maiskolbenmehl statt Mikroplastik
Zum Einsatz kommt bei Liqui Moly deshalb künftig Maiskolbenmehl. Das sei nach Angaben von Liqui Moly Entwicklungschef David Kaiser hautschonender als Walnussschalen, die ebenfalls als biologisch abbaubare Reibemittel verwendet werden können. „Die Schalen sind auch als Reibemittel mitunter scharfkantig und so weniger schonend als das Maiskolbenmehl“, erklärt Kaiser. Zudem müsste der ph-Wert der Walnussschalen in einer Wasserstoffperoxid-Lauge gesenkt werden, um den natürlichen Fettgehalt der Schalen zu reduzieren. „Unter diesen Gesichtspunkten ist Maiskolbenmehl die bessere Bio-Variante“, erläutert der Entwicklungschef die Entscheidung.
Grünes Gewissen in der Werkstatt
Restbestände an Liqui Moly-Handreinigern können laut Kaiser dennoch mit einem reinen Gewissen weiterverwendet werden, da die Reibkörper der alten Rezeptur aus Polyurethan bestehen, das nach Angaben des Unternehmens eine höhere physikalische Dichte als Wasser hat. Dadurch kann der Kunststoff in Kläranlagen abgeschieden werden.