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KV-Bahnhof in Augsburg Wünsche werden wahr​

Foto: DB Netz

Das GVZ Augsburg bekommt einen Containerbahnhof, Schwerpunkt werden Hafenhinterlandverkehre sein.

Es brechen neue Zeiten in Augsburg an: Die DB Netz hat 85.000 Quadratmeter Baugrund im Güterverkehrszentrum (GVZ) Region Augsburg erworben. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum neuen Containerbahnhof, auf den viele Unternehmen schon längst warten.

Maßgeblicher Akteur ist dabei die GVZ Entwicklungsmaßnahmen Gesellschaft der Städte Augsburg und Gersthofen. „Die meilensteinorientierte Planungssicherheit ist ein wichtiges Signal für alle Stakeholder und Unternehmen im Güterverkehrszentrum“, sagt Geschäftsführer Ralf Schmidtmann. Insgesamt 16 Unternehmen sind im GVZ angesiedelt, ein Drittel davon seien Dienstleister im Kombinierten Verkehr; es gebe aber auch einige weitere Logistiker, die eine leistungsfähige Anbindung an das Schienennetz benötigen.

Wichtig für ganze Region

„Dabei liegt der Schwerpunkt sicherlich im Bereich der Erschließung der Seehäfen, aber auch im kontinentalen Kombinierten Verkehr bestehen zahlreiche Chancen – auch für Verlader“, heißt es von Seiten des GVZ. Denn die Region Augsburg verzeichne mit ihren starken Handels- und Produktionsunternehmen vor allem im Zulauf starke Materialströme. Das Terminal als Teil eines gut aufgestellten GVZ sei daher ein wichtiger Infrastrukturbaustein.

KV-Zugang als Grund für die Ansiedlung

Für das Unternehmen Hosokawa Alpine war die seit Jahren geplante KV-Anbindung sogar ein Grund, überhaupt im GVZ abzusiedeln: „Als exportorientiertes Unternehmen profitieren wir massiv von einer direkten Möglichkeit, containerisierte Ware direkt auf dem Schienenweg versenden zu können. Zudem greift hier der ökologische Aspekt Schiene versus Straße“, sagt Herbert Gray, Executive Vice President von Hosokawa Alpine.

Aktuell transportiert der Maschinen- und Anlagenbauer seine in Container verpackte Ware per Lkw entweder in die Terminals München und Ulm oder verbringt sie direkt per Lkw in die Seehäfen. „Zielrichtung unsererseits ist es, mehrere Container gebündelt auf den Weg in die Nordseehäfen zu verbringen, beziehungsweise zu einzelnen gezielten Destinationen in Europa.“

Auch DB Schenker ist im GVZ mit einem Standort vertreten. „Ein neuer Containerbahnhof im GVZ bedeutet, dass wir unseren Kunden einen noch besseren Service bieten können“, heißt es von Seiten des Unternehmens. Dazu gehören geringere Nachlaufkosten in der Seefracht, also auf der letzten Meile, höhere Pünktlichkeit der Zustellung aufgrund der Nähe sowie höhere Qualität der Abfertigung durch eine moderne Anlage. Ebenfalls interessant sei der Güterbahnhof in Bezug auf den Ausbau ähnlich gelagerter Geschäfte mit hohem Import- und oder Exportanteil per Seefracht. Und auch für den Logistikdienstleister zahlt sich demnach aus, dass sich der Weg gegenüber anderen Bahnhöfen verkürzt.

700 Meter lange Gleise

Die neue Anlage wird vier Umschlaggleise von je rund 700 Meter Nutzlänge und zwei Portalkrane umfassen. Der Betrieb startet nach aktuellen Planungen im Jahr 2026 mit 62.000 Ladeeinheiten pro Jahr, also mit mindestens vier Zugein- und vier Zugausfahrten täglich. Die Kapazität lässt sich demnach auf rund 100.000 Ladeeinheiten erweitern.

Wie DB und GVZ gegenüber trans aktuell mitteilen, liegt der Beschluss zur Planfeststellung seit 2017 vor, Ende 2020 kam die Finanzierungszusage des Bundes. Jetzt wird der Umschlagbahnhof mit vordringlichem Bedarf im Bundesverkehrswegeplan umgesetzt. Mit freigegebener Entwurfsplanung startet die Ausschreibung und Vergabe aller Gewerke. Bauherrin der Anlage auf dem Grundstück westlich der Bahnlinie Augsburg–Nördlingen ist die DB Netz, der Containerbahnhof wird dann von der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene–Straße (Duss) betrieben.

Der neue Standort ersetzt dann das bisherige KV-Terminal in Augsburg-Oberhausen, in dem aktuell 22.000 Ladeeinheiten pro Jahr umgeschlagen werden. „Der aktuelle Augsburger Umschlagbahnhof im Stadtteil Oberhausen ist an der Kapazitätsgrenze“, heißt es von Seiten der GVZ und der DB. Begrenzte Terminalkapazitäten seien aber die Flaschenhälse im Umschlag zwischen Straße und Schiene – deswegen würden die Umschlagbahnhöfe in München-Riem und Ulm, die komplett ausgelastet seien, derzeit ebenfalls erweitert. Zusätzlich werde in der Region München ein weiterer Standort gesucht.

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