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Hoyer ist zufrieden und skeptisch Ukrainekrieg dämpft Zukunftsaussichten

Lkw der Hoyer Group am Hafen Rotterdam Foto: Hoyer Group

Der Hamburger Bulklogistiker Hoyer hat seinen Umsatz 2021 im Vergleich zum von der Pandemie beeinträchtigten Vorjahr um 15,6 Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro gesteigert, und das Ergebnis lag satt über dem Vorjahreswert.

„Wir blicken auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr zurück“, schreibt CEO Björn Schniederkötter im jetzt vorgelegten Geschäftsbericht. Das wirkt etwas wie ein Hamburger Understatement, denn das Ergebnis des Familienunternehmens lag mit 46,2 Millionen Euro vor Steuern 34,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Dabei mussten extreme Marktschwankungen und unvorhersehbare Effekte auf regionale und globale Lieferketten bewältigt werden.

Konjunkturerholung als Herausforderung

Das Jahr 2020 sei durch die Pandemie wirtschaftlich negativ geprägt gewesen, erläuterte Finanzvorstand Torben Reher. Die schnelle Erholung der globalen Konjunktur 2021 habe das Unternehmen wiederum vor neue Herausforderungen gestellt. In der globalen Logistik seien Transportkapazitäten knapp geworden, insbesondere an Frachtraum auf Containerschiffen habe es gemangelt und die Frachtkosten stiegen deutlich an. Hauptgrund für das Umsatzplus seien die teilweise extremen Preisanstiege für zugekaufte Logistikdienstleistungen.

Tankcontainerfloktte vergrößert

Für die Überseetransporte zähle 2021 zu den logistisch anspruchsvollsten Jahren der Unternehmensgeschichte: Frachtraummangel habe zu drastischen Marktschwankungen geführt, die Seefrachtkosten seien teilweise auf das Zehnfache gestiegen. Durch den Engpass hervorgerufene Verzögerungen in der Transportabwicklung hatten eine hohe Auslastung des Equipments zur Folge. Dieser habe man unter anderem mit der Vergrößerung der Tankcontainerflotte entgegengewirkt.

Nachfragehoch begegnet Fahrermangel

Auch im Bereich der Kraftstofflogistik gab es Umsatzzuwächse. Hier hätten erhebliche Nachfrageschwankungen abgefedert werden müssen. Im Verlauf des Jahres traf ein Hoch auf einen zeitgleich branchenweiten Fahrermangel und sorgte für Versorgungsengpässe in Großbritannien und in Deutschland. Dem sei man unter anderem mit Maßnahmen zur Einstellung und Schulung neuer Fahrerinnen und Fahrer begegnet. Eine im Vergleich stabile Nachfrage auf hohem Auslastungsniveau habe sich in der Gaslogistik gezeigt, und dies besonders bei medizinischem Sauerstoff. Um den vielen Transportanfragen nachzukommen, habe das Unternehmen die Logistik in Teilen auf intermodale Transporte umgestellt.

Umsatz halten

Hoyer geht davon aus, dass sich die Störungen in den weltweiten Versorgungsketten noch über weite Strecken des Jahres 2022 negativ auswirken werden. "Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage bleibt aber voraussichtlich auf einem hohen Niveau", so der Bericht. In diesem gesamtwirtschaftlichen Umfeld gehe die Hoyer Group in der Planung für 2022 davon aus, dass Umsatz und Umsatzrendite auf dem Vorjahresniveau gehalten werden können.

Zukunft ungewiss

Zum jetzigen Zeitpunkt sei aber noch nicht absehbar, wie die zu erwartenden negativen Auswirkungen der militärischen Eskalation des Ukraine-Russland-Krieges die Weltwirtschaft und damit die Geschäftsentwicklung Hoyers beeinträchtigten. Die massiven Sanktionen gegenüber Russland und mögliche Gegenreaktionen könnten deutliche Rückschläge für die weitere wirtschaftliche Erholung bedeuten.

Hoyer beschäftigt weltweit mehr als 6.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 115 Repräsentanzen. Angeboten werden Logistiklösungen für die Chemie-, Mineralöl-, Gas- und Lebensmittelindustrie entlang der Supply Chain. Das Unternehmen erwirtschaftet mehr als die Hälfte seines Umsatzes mit der chemischen Industrie.

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