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Mindestlohn Höhere Lasten im Stückgut

Stückgut, Geld, 8,50 Euro, Mindestlohn Foto: Thomas Küppers, Ilona Jüngst, Montage: Mannchen

Der Mindestlohn von 8,50 Euro ist für die Stückgutkooperation mit zusätzlichen Kosten verbunden. Das Steinbeis-Beratungszentrum Spedition und Logistik (SBZ-SL) hat ermittelt, dass die Prozesskosten einer Stückgutsendung um 1,2 Prozent steigen werden.

Hinter der Studie stehen die sechs Kooperationen 24 plus, Cargoline, IDS, Star, System Alliance und VTL, die für rund ein Drittel des Stückgutmarktes in Deutschland stehen.
Laut Prof. Dirk Lohre, der das SBZ-SL leitet, haben die Netzwerke neben den zusätzlichen Kosten auch einen erhöhten administrativen Aufwand zu verkraften – etwa durch die Auszeichnungspflicht oder den Umgang mit der Auftraggeberhaftung. Lohre hatte mit seinem Team in einem Zeitraum von drei Monaten mehr als 800 Mitarbeiter-Profile der Kooperationen ausgewertet und darüber hinaus 18 Entscheider befragt. Er hatte ferner die Sendungsströme der Allianzen analysiert.

Kosten fallen je nach Beruf und Region unterschiedlich aus

Was die Kostenbelastung angeht, fällt diese je nach Berufsbild und Region unterschiedlich aus. "Der Mindestlohn wirkt sich besonders für das Fahrpersonal in den neuen Bundesländern und in Berlin sowie in den an die neuen Bundesländer angrenzenden Kreisen in Bayern, Hessen und Niedersachsen sowie in Teilen Schleswig-Holsteins betriebswirtschaftlich aus", sagte Lohre am Donnerstag bei der Vorstellung der Ergebnisse in Stuttgart. Sein Team und er haben alle an der Abwicklung einer Stückgutsendung beteiligten Berufsbilder untersucht, also Fahrer im Nah- und Fernverkehr, Umschlagmitarbeiter sowie die kaufmännischen Angestellten.

Mindestlohn von 1.960 Euro brutto für Nahverkehrsfahrer

Handlungsbedarf haben die Firmenchefs danach bei den Fahrern im Nah- und Fernverkehr gleichermaßen. Bei angenommenen 230,6 Zeitstunden im Monat (Arbeits- und Bereitschaftszeit) ergibt sich für Nahverkehrsfahrer ein monatlicher Mindestlohn von 1.960 Euro brutto. 130 von 402 Kreisen in Deutschland liegen unter diesem Niveau. Lohre verweist hier auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit, wonach die Arbeitgeber in diesen Regionen mit durchschnittlich 1.693 Euro knapp 16 Prozent weniger bezahlen.
Was den Fernverkehr angeht, ergibt sich bei 221,3 möglichen Stunden ein Mindestlohn von 1.881 Euro. 97 Kreise liegen darunter, dort gibt es im Schnitt nur eine Vergütung von 1.607 Euro. Die Differenz – beziehungsweise der seit diesem Jahr erforderliche Aufschlag – beläuft sich auf 17 Prozent. Was die Entlohnung der Lagermitarbeiter liegen nur 40 Kreise unter dem Durchschnittslohn, beim Büropersonal sind es nur zwei.

Das SBZ-SL hat diese Zahlen im nächsten Schritt ins Verhältnis zu anderen Größen gesetzt – zum einen zum Anteil dieser Bereiche an der gesamten Stückgutabwicklung (Vor-, Haupt- und Nachlauf, Umschlag und Administration), zum anderen zum Anteil der in den jeweiligen Regionen abgewickelten Tonnage.


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