Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) veröffentlicht überarbeitete Prognose für den Güterverkehr. Darin stecken einige Überraschungen.
Nach der jüngsten sogenannten Gleitenden Mittelfristprognose des BAG verzeichnete der Güterverkehr im Jahr 2021 Zuwächse – nach starken Rückgängen im Vorjahr. Die Inhalte der Gleitenden Mittelfristprognose basieren auf dem Stand von Mitte März 2022. Zu diesem Zeitpunkt waren die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland noch nicht prognostizierbar und finden daher keine Berücksichtigung.
Energiepreise sorgen für Unsicherheit
Bezüglich der Folgen des steigenden Rohölpreises, der Importe von Energierohstoffen und andere Einflussfaktoren auf die Verkehrsentwicklung wurden Annahmen getroffen, die zwangsläufig hohen Unsicherheiten unterliegen. Die Verkehrsleistung stieg im Jahr 2021 verglichen zum Jahr 2020 gesamtmodal (ohne Seeverkehr) um rund 4,4 Prozent, während die Beförderungsmenge um rund 1,2 Prozent zulegte. Auf mittelfristige Sicht werden ebenfalls Zuwächse des Güterverkehrs in Deutschland erwartet. Verglichen mit dem Jahr 2019 soll die Güterverkehrsleistung bis 2025 gesamtmodal um rund 9,3 Prozent steigen. Für das Transportaufkommen wird eine Zunahme von insgesamt rund 3,8 Prozent prognostiziert.
Nicht jeder profitiert gleich am Wachstum
Am Wachstum in den kommenden Jahren sollen mit Ausnahme der Rohrleitungen alle Landverkehrsträger partizipieren, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Nach teils massiven Einbrüchen bei den einzelnen Verkehrsträgern verzeichnete der Personenverkehr im Jahr 2021 gesamtmodal lediglich einen leichten Anstieg. Verglichen zum Jahr 2020 stieg das Personenverkehrsaufkommen um rund 0,7 Prozent. Die Personenverkehrsleistung nahm um rund 1,6 Prozent zu. Am Wachstum in den kommenden Jahren sollen zwar alle Verkehrsträger partizipieren, allerdings werden nach der Prognose im Jahr 2025 noch nicht alle Verkehrsträger ihre Niveaus aus dem Jahr 2019 erreicht haben.