Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) veröffentlicht den Lkw-Maut-Fahrleistungsindex. Der ist in Summe rückläufig, aber uneinheitlich – auf jeden Fall aber ein Warnsignal. Die Entwicklung im Einzelnen.
Spätestens die aktuellen Zahlen des Bundesamts für Güterverkehr (BAG) zum sogenannten Lkw-Maut-Fahrleistungsindex machen es deutlich: Der Ukraine-Krieg, fehlendes Material sowie steigende Preise bringen die Konjunktur ins Stocken – die Lkw-Transportleistung geht zurück. Allerdings gibt es durchaus regionale Unterschiede.
Konjunktur ist ausgebremst
Wie das BAG mitteilt, ist die Lkw-Fahrleistung im Juli 2022 gegenüber Juni 2022 kalender- und saisonbereinigt um 1,4 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juli 2021 lag der bereinigte Wert sogar um 1,6 Proznet niedriger. Die Lkw-Fahrleistung auf Autobahnen wiederum gibt fHinweise zur aktuellen Konjunkturentwicklung in der Industrie und wird daher als eine Art Frühwarnsystem. Bezogen auf die Bundesländer sowie auch bei grenzüberschreitenden Verkehren gibt es aber deutliche Unterschiede.
Das Schlusslicht ist Sachsen
Vor allem in den industriell geprägten Flächenländern bestehe ein deutlicher Zusammenhang zwischen regionaler Lkw-Maut-Fahrleistung und regionalem Umsatz im verarbeitenden Gewerbe, heißt es seitens des BAG. In den Stadtstaaten und den weniger industriell geprägten Bundesländern sei der Zusammenhang dagegen schwächer. Den größten Rückgang der Lkw-Maut-Fahrleistung gegenüber dem Vormonat mit 2,6 Prozent gab es demnach im Juli 2022 in Sachsen.
Weitere Bundesländer im Minus – außer dem Saarland
Doch nicht nur in Sachsen zeigt sich die schwächelnde Konjunktur deutlich. Auch Niedersachsen muss ein Minus von 2,1 Prozent verkraft. In Nordrhein-Westfalen (-1,6) und Bayern (-1,5) sieht es ähnlich aus, Baden-Württemberg und Thüringen sind bei einem Minus von 1,2 Prozent, in Rheinland-Pfalz wiederum stagnierte die Zahl der Transporte lediglich. Ein Ausreißer stellt das Saarland mit einem Plus von 1,4 Prozent dar.
Verkehr nach Polen bricht ein
Ein ähnliches Bild bietet sich bei den grenzüberschreitenden Lkw-Verkehren. An der polnischen Grenze macht das BAG ein Minus von 4,2 Prozent aus, es folgen die Schweiz (-3,7 Prozent) und Tschechien (-1,7 Prozent). Aber auch in Richtung der anderen Nachbarländern sind alle Verkehrsleistungen zurückgegangen.