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Firmen-Übernahmen angestrebt Hegelmann stockt auf 4.000 Lkw auf

Foto: Thomas Küppers 17 Bilder

Die Hegelmann-Gruppe stockt dieses Jahr ihre Flotte auf 4.000 Lkw auf und will durch Übernahmen in der Kontraktlogistik Fuß fassen, wie die Fachzeitschrift trans aktuell exklusiv berichtet.

Trotz des Fahrermangels und der Einschränkungen durch das EU-Mobilitätspaket: Der Transport- und Logistikdienstleister Hegelmann stellt sich in den nächsten Jahren auf erhebliches Wachstum ein. Das Unternehmen will seine Flotte weiter ausbauen und durch Übernahmen auch in der Kontraktlogistik Fuß fassen. Das kündigt Geschäftsführer Siegfried Hegelmann gegenüber der Fachzeitschrift trans aktuell an. Ein ausführliches Interview mit dem Spediteur lesen Sie hier.

Hegelmann eröffnet neuen Hauptsitz in Bruchsal

Um sich für weiteres Wachstum zu rüsten, hat das Unternehmen am Donnerstag in Bruchsal einen neuen Hauptsitz mit 2.600 Quadratmeter Bürofläche neben der A5 in Betrieb genommen. Dort ist unter anderem die Disposition der deutschen Gesellschaft Hegelmann Express angesiedelt. Rund 70 zusätzliche Büroarbeitsplätze sollen in Bruchsal entstehen, womit die deutsche Landesgesellschaft auf 400 Mitarbeiter wachsen würde. Die Immobilie im benachbarten Karlsdorf habe nicht die nötigen Kapazitäten für die weitere Entwicklung geboten.

Siegfried Hegelmann spricht von einer rasanten Nachfrage, die aus allen Segmenten komme. „Unsere Strategie ist es, überall oben zu schwimmen“, sagt er. Vier Jahre hintereinander sei das Unternehmen immer um etwa 50 Prozent gewachsen, berichtet der 35-Jährige, der mit seinem Cousin Anton Hegelmann die Geschicke der Hegelmann Group lenkt. Dieser Familien-Holding sind die unterschiedlichen Gesellschaften zugeordnet.

Auch 2019 wolle man in ähnlicher Größenordnung wachsen. Geplant sei, die Flotte europaweit von 2.500 auf 4.000 Lkw aufzustocken, berichtet der Firmenchef. Das Unternehmen betreibt den Fuhrpark nach eigener Darstellung größtenteils selbst und setzt weitere Subunternehmen im Franchise-System ein.

Größte Gesellschaften in Litauen, Polen und Deutschland

Auf der IAA hatte Hegelmann 2.500 Lkw unterschiedlicher Fabrikate bestellt, mindestens die Hälfte soll dieses Jahr ausgeliefert werden. Die Fahrzeuge sind den Hegelmann-Standorten zugeordnet, die eigene Dispositionen unterhalten. Die größten Landesgesellschaften betreibt Hegelmann in Litauen, Polen und Deutschland. Sie stehen für je 25 Prozent der Gruppenumsätze, die restlichen 25 Prozent entfallen auf Tschechien, Lettland und Rumänien. 2018 wies die Hegelmann Group einen Umsatz von mehr als 450 Millionen Euro aus.

Siegfried Hegelmann, Matthias Rathmann Foto: Thomas Küppers
Geschäftsführer Siegfried Hegelmann (links) im Gespräch mit trans aktuell-Chefredakteur Matthias Rathmann in der neuen Hegelmann-Deutschland-Zentrale an der A5.

Im wichtigsten Auslandsmarkt Litauen baut das Unternehmen sein Engagement derzeit massiv aus, ein neues Logistikzentrum in Kaunas ist bereits an den Start gegangen, das Bürogebäude soll im Mai fertig sein. Perspektivisch will Hegelmann dort 600 Mitarbeiter beschäftigen. Auch in Polen und Frankreich sollen dieses und nächstes Jahr Standorte folgen.

Hegelmann: Kunden wollen Lösungen aus einer Hand

Das Wachstum sei kein Selbstzweck, sondern eine Erfordernis des Marktes und ein Wunsch der Kunden. Diese verlangten europäische Transportlösungen aus einer Hand, ohne Vermittlung etwa durch Fourth Party Logistikdienstleister (4PL). „Wenn wir sagen, wir haben ein paar Tausend Fahrzeuge, öffnen sich uns die Türen“, sagt der Firmenchef. Die Strategie der Kunden sei es auch, nicht alles in eine Hand zu geben – Hegelmann profitiere von dieser Risikostreuung der Verlader.

Der Unternehmer macht jedoch klar, dass er die Aufträge nicht über die Preisschiene gewinne. „Wir fahren nicht für die schwarze Null. Jeder, der zum Dumping beiträgt, macht etwas falsch“, betont er und erläutert, dass Hegelmann preislich eher im oberen Drittel anzusiedeln sei.

Interesse an mittelständischen Speditionen

Weiter wachsen will das Unternehmen aber nicht nur im Transportbereich, sondern auch in der Kontraktlogistik. Noch ist diese Sparte mit etwa 32.000 Quadratmetern Umschlags- und Logistikfläche an verschiedenen europäischen Standorten nicht sonderlich ausgeprägt. „Wir haben die feste Absicht, zu akquirieren und bauen dazu zurzeit ein Team auf“, erläutert Hegelmann.

In erster Linie sei er an mittelständischen Speditionen mit Immobilien, Lägern und Bereichen interessiert, in denen Hegelmann aktuell noch nicht oder nur rudimentär tätig ist. „Hauptsache an der Autobahn, idealerweise im Ruhrgebiet oder im Raum Hannover“, skizziert Hegelmann. An fremden Fuhrparks sei er nicht interessiert – Fahrzeuge hat die Hegelmann Group ja selbst genug.

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Jan Bergrath Jan Bergrath Journalist
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