Die Fernstraße E 67 durch die baltischen Staaten liefert Eindrücke aus Litauen, Lettland und Estland.
Es ist gerade einmal 25 Jahre her, dass das ehemalige Riesenreich der Sowjetunion durch politische Umwälzungen in seine Einzelteile zerlegt wurde. Das gab den baltischen Staaten entlang der Ostsee die Möglichkeit, wieder zur Eigenständigkeit zurückzukehren. Für die betroffenen Völker eine wunderbare Chance, waren sie in ihrer Vergangenheit doch schon öfter den unterschiedlichsten Machthabern unterworfen. Um zu sehen, wohin die politische Selbstbefreiung geführt hat, empfiehlt sich eine Reise auf der Fernstraße E 67 – der "Via Baltica". In ihrer gesamten Länge führt sie vom tschechischen Prag bis ins finnische Helsinki. Die Balten weisen auf vielen Schildern dankbar darauf hin, dass der ständig fortschreitende Ausbau häufig mit Geldern der Europäischen Union vorangetrieben worden ist.
Die erste Station ist Kaunas in Litauen. Die Stadt mit rund 300.000 Einwohnern liegt am Zusammenfluss von Memel und Neris. Sie hat eine drei Kilometer lange Fußgängerzone mit einer herrlichen Allee und prächtigen Geschäften. Trotzdem herrscht hier selbst an einem sonnigen Tag im Mai auffallend wenig Betrieb. Der Grund dafür liegt nur wenige Hunderte Meter entfernt. Dort befindet sich ein gigantisches Einkaufszentrum: das Akropolis. Als Tempel des Konsums mit einem schon fast dekadenten Überfluss an Waren lockt es die Menschen aus dem alten Zentrum.
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