Lkw-Fahren in Island im Winter Roadtrip auf Schnee und Eis

Die Ansage, die man im Winter in Island mit dem Mietwagen auf den Weg bekommt, sagt schon alles: "Halten Sie die Türe fest, wenn Sie sie öffnen. Ernsthaft." Warum? Wegen der Böen, die über das fast baumlose Land peitschen und schon so manches Scharnier auf dem Gewissen haben. Auch die unseres Dacia, der unter einem leisen Knarzen die Türen hängen lässt. Was mag das also erst für Lkw-Fahrer bedeuten?

Lkw-Fahrer so cool wie das Land

Nervenkitzel pur. Wenn sie denn Nerven haben. Viele, die wir auf unserer Tour um die Insel treffen, ruhen aber geradezu in sich. Der Spitzname des finnischen Ex-Formel-1-Fahrers Kimi Räikkönen würde gut auf sie passen – Iceman. Sie sind so cool wie das Land, wenn nicht gerade ein Vulkan Asche spuckt. Gleich auf der Reykjanes-Halbinsel aber brodelt es aktuell gewaltig unter der Erde. Wir nur haben kein "Glück", sehen die Lavaströme nicht, nur Straßensperren.

Schon hinter Borgarnes beruhigt sich der Verkehr

Hitzig geht es indes auch auf den Straßen rund um Reykjavík zu: Mit 400.000 Einwohnern ist Island zwar einer der am dünnsten besiedelten Staaten der Welt, mehr als die Hälfte der Menschen aber lebt im Südwesten. Die Lkw-Fahrer haben also gut zu tun, im Dämmerungs-Schein mitten im wuseligen Berufsverkehr die Kreisverkehre zu meistern. Immerhin: Schon hinter Borgarnes 75 Kilometer nördlich der Hauptstadt beruhigt sich das Geschehen. Erst recht für die wenigen, die von der Ringstraße um die Insel links abbiegen auf die Snæfellsnes-Halbinsel oder die einsamen Westfjorde.